Essen. . Die Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Schonnebeck erhält ab 2017 ein neues Gebäude. Die Stadt investiert mehr als 40 Millionen Euro.

Anderthalb Jahre nach dem Beschluss des Stadtrates, die Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Schonnebeck neu zu bauen statt das bestehende, marode Gebäude zu sanieren, steht jetzt fest, wie die künftige Schule aussehen soll. Aus einem Architekten-Wettbewerb ging das Berliner Büro „SEHW“ als Sieger hervor. Elf Büros aus der gesamten Bundesrepublik hatten Entwürfe eingereicht.

In den Vorjahre war lange gerechnet worden, ob eine dringend nötige Kernsanierung billiger ist oder ein Neubau – die Gustav-Heinemann-Gesamtschule, Baujahr 1981, hat unter anderem massive Fassaden- und Deckenprobleme. Für den Neubau sind bislang 40 Millionen Euro veranschlagt, auch wenn schon jetzt feststeht, dass diese Summe nicht ganz ausreichen wird. „Wir liegen in der Kalkulation leicht darüber, das ist in der derzeitigen Phase aber durchaus vertretbar“, sagte Essens Bau-Dezernentin Simone Raskob am Donnerstag bei der Vorstellung der Pläne.

Mehr Anmeldungen als freie Plätze

Im Jahr 2017 soll mit den Arbeiten begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2020 geplant. Errichtet wird der Neubau auf dem Gelände der bestehenden Gesamtschule – erst nach Fertigstellung erfolgt der Umzug. Das alte Gebäude soll anschließend abgerissen werden und für den Wohnungsbau entwickelt werden. „Flächen wie diese sind dringend nötig im Stadtgebiet“, sagte Raskob.

Blick in einen Innenraum. Gearbeitet werden soll mit viel Tageslicht. Für die jüngeren Jahrgänge ist ein eigenes Gebäude vorgesehen.
Blick in einen Innenraum. Gearbeitet werden soll mit viel Tageslicht. Für die jüngeren Jahrgänge ist ein eigenes Gebäude vorgesehen. © SEHW Architekten

Die Gustav-Heinemann-Gesamtschule hat rund 1300 Schüler und hat regelmäßig mehr Anmeldungen als freie Plätze. Den Neubau bezeichnet Oberbürgermeister Thomas Kufen als „ein sichtbares Zeichen der Stadt in ihren Bemühungen, junge Familien hier zu halten“. Das Projekt solle als „bildungspolitischer Neubau für den Norden der Stadt“ interpretiert werden.

Bauliche Lösung war ausschlaggebend

Errichtet werden sollen vier quaderförmige Baukörper. Die Bauten sind wie an einer Perlenkette hintereinandergelegt, ineinander verschachtelt, und verfügen entweder über drei oder vier Geschosse. Deutlich getrennt werden sollen Arbeits- und Jahrgangsbereiche: „Besonders die jungen Schüler können sich in dieser Architektur gut zurechtfinden“, kündigt Hendrik Rieger an, der Büroleiter von „SEHW“.

Besonders ausschlaggebend für die Jury soll auch die bauliche Lösung gewesen sein, wie die künftige Gesamtschule die Stadtteilbibliothek und die Schul-Aula integriert, die auch für schulfremde Veranstaltungen benutzt wird. Sie alle sind direkt im Haupt-Eingangsbereich untergebracht. Überhaupt fällt auf, dass sich die Schule künftig zur Straße Schonnebeckhöfe stärker öffnet und sichtbar sein wird – anders als das jetzige Gebäude, das regelrecht versteckt liegt. Schulleiter Burkhard Engels lobt die Stadt für „die gute Einbeziehung der Schule in der gesamten Planungsphase“.