Essen. . Der Handelskonzern Metro konzentriert seine Logistik an vier Standorten. Die Folge: Der Standort in Essen wird aufgegeben. Dort arbeiten 330 Menschen.

Spätestens Mitte 2018 gehen im Metro-Lager an der Pferdebahnstraße 40 in Essen die Lichter aus: Der Düsseldorfer Handelskonzern will bis dahin seine Logistik neu ordnen und an weniger Standorten als bislang konzentrieren. Essen wird dann auf der Logistik-Landkarte der Metro keine Rolle mehr spielen. Der Standort an der Pferdebahnstraße gilt als unmodern, eine Erweiterung war offenbar auch nicht möglich. Die Metro-Gruppe sucht derzeit einen Bauplatz für ein neues Lager im „Großraum Velbert“, wie sie ankündigte.

330 Mitarbeiter in Essen sind von dem Schritt betroffen. Ihnen soll im neuen Lager ein Arbeitsplatz angeboten werden. Für die Beschäftigten, die das Angebot nicht annehmen wollen oder können, soll es einen Sozialplan geben. Allerdings sei noch völlig offen, wie viele Mitarbeiter dies betreffen könnte, da noch nicht einmal der neue Standort feststeht.

Dennoch ist die Gewerkschaft Verdi bereits in Habachtstellung. In dem neuen Lager sollen zwar 700 Arbeitsplätze entstehen. Allerdings werden dort mehrere Logistikzentren zu einem neuen zusammengefasst, so dass es unter dem Strich weniger Jobs als heute sein könnten, befürchtet die Gewerkschaft. Die Verunsicherung in der Belegschaft sei jedenfalls groß, seit die Pläne bekannt geworden sind, bestätigt die Essener Verdi-Sekretärin Vera Winnemund. „Wir werden jedenfalls ein genaues Auge darauf werfen“, kündigte sie an.

Suboptimale Standorte und Transportwege

Nach Informationen dieser Zeitung soll Metro auch Szenarien durchspielen, die Logistiksparte an Dritte abzugeben. Ein solches Outsourcing würde für die Mitarbeiter noch mehr Ungewissheit und Unsicherheit mit sich bringen, weil dann die Zukunft ihres Arbeitsplatzes und auch die Arbeitsbedingungen offen wären. Der Metro-Konzern hält sich im Moment zu solchen Punkten bedeckt. „Wir werden uns erst dazu äußern, wenn die Entscheidung über einen neuen Standort gefallen ist“, sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Einen genaueren Zeitplan konnte er dazu nicht nennen.

Von ihren Logistikzentren aus beliefert die Metro Logistics die Real-Märkte und „Metro Cash& Carry“-Märkte mit Waren. Sieben bisherige Lager werden im Zuge der Neuorganisation zu vier zusammengefasst. Neben Essen betrifft das die Standorte Unna, Kamen, Frechen, Bingen, Gimbsheim und Gernsheim. Stattdessen sollen neben Velbert in und um Witten sowie Worms neue Zentren gebaut werden. Hamm werde erweitert. „Die geografische Lage einiger Standorte und damit die Transportwege für die Belieferung unserer Kunden sind einfach nicht mehr optimal. Hinzu kommen baulich veraltete Infrastrukturen. Das gilt leider auch für den Standort Essen“, teilte die Metro als Grund mit.