Essen.. Aldi braucht in Essen Platz für die Verwaltung und errichtet auf seiner Fläche in Kray einen neuen Büro-Komplex. Dafür weicht das Logistikzentrum.
Aldi Nord stößt in Essen-Kray an Grenzen. An der Eckenbergstraße nahe der A40 sitzt neben dem Logistikzentrum auch die Aldi Einkauf GmbH & Co. oHG. Die zentrale Verwaltungs- und Dienstleistungseinheit des Lebensmitteldiscounters braucht mehr Platz und will sich in naher Zukunft vergrößern.
Grund sei das rasante Wachstum des Unternehmens in jüngster Zeit, was auch Einfluss auf Bereiche wie Einkauf, IT, Qualitätswesen und die Verwaltung habe. „Der zukünftige Flächenbedarf kann im Bestandsgebäude nicht mehr angemessen realisiert werden“, teilte Aldi Nord am Mittwoch mit und kündigte den Bau einer neuen Zentrale auf der Fläche an der Eckenbergstraße an. Es entsteht ein Campus aus Bürogebäuden, der nach Bedarf erweitert werden kann, heißt es. Nach Informationen dieser Zeitung soll im Jahr 2018 Einzug sein. Auf die Frage, wie viele Arbeitsplätze die neue Zentrale bieten wird, sagte eine Sprecherin von Aldi Nord lediglich: Es werden mehrere Hundert sein.
Mehr als 100 Arbeitsplätze im Essener Logistikzentrum fallen weg
Auch wenn die Investition – über die Höhe schweigt sich Aldi ebenfalls aus – natürlich ein Bekenntnis zum Traditionsstandort ist, hat die Entscheidung einen Nebeneffekt, der in Essen erst einmal Arbeitsplätze kosten wird: Das benachbarte Logistikzentrum fällt den Neubau-Plänen zum Opfer. Betroffen sollen mehr als 100 Mitarbeiter sein, die aber laut Aldi alternative Jobangebote im Unternehmen erhalten sollen. Die Aldi-Läden in Essen würden künftig von den Logistikzentren Herten, Datteln und Radevormwald mit Ware versorgt.
Für die Anwohner in Kray wiederum dürfte das Aus des Großlagers eine gute Nachricht sein, denn die Wohngebiete werden vom heutigen Lkw-Liefer-Verkehr entlastet.
Essens Wirtschaftsförderer Dietmar Düdden freute sich am Mittwoch über die Entscheidung: „Ich bin sehr glücklich, dass sich Aldi für die Weiterentwicklung am Standort Essen entschieden hat“, sagte er. Auch wenn mit der jetzt gefundenen Lösung zunächst in Essen Jobs wegfallen, sei er davon überzeugt, dass Aldi künftig unterm Strich mehr Arbeitsplätze in Essen bieten wird als heute.
Düdden machte indes keinen Hehl daraus, dass sich die Wirtschaftsförderung schwer damit getan hat, Aldi attraktive Ausweichflächen anzubieten. „Wir haben zwar Grundstücke vorschlagen können, aber die waren zugegeben nicht optimal“, meinte Düdden. Das Unternehmen hatte Platz für knapp 60 000 Quadratmeter Bürofläche gesucht und diese Größenordnung ist in Essen zumindest nicht auf die Schnelle zu haben. Düdden sieht sich nun einmal mehr mit seiner ständig vorgetragenen Forderung nach neuen Gewerbeflächen bestätigt.