Essen. . Die Stoppenbergerin Gerlinde Beyer ist an Darmkrebs erkrankt. Nach einer aufwendigen Operation erhält sie jetzt eine Chemotherapie.

Für Gerlinde Beyer werden die Tage derzeit nicht nur kürzer, sondern auch härter. Bei der Stoppenbergerin wurde Darmkrebs diagnostiziert. Weil nach einer Operation auch noch eine Metastase an ihrer Leber entdeckt wurde, erhält sie jetzt über mehrere Wochen eine Chemotherapie. Eine weitere Operation droht. „Es ist ein steiniger Weg“, sagt Prof. Olaf Guckelberger, Krebsexperte und Leitender Arzt am Katholischen Klinikum, wo Gerlinde Beyer behandelt wird. „Es ist hart, eine schwere Zeit für mich. Aber ich bin eine Kämpferin. Und ich kämpfe um mein Leben“, sagt die 64-Jährige.

Eine schmucke Wohnung an der Große Leining in Stoppenberg. Vier Räume, überschaubar, geordnet, aufgeräumt. „Ich kann mich zum Glück noch um alles selbst kümmern. Obwohl ich nach den anstrengenden Chemotherapien über sieben Stunden manchmal drei Tage lang nur im Bett bleiben kann. Liegen und schlafen, mehr geht nicht“, sagt Gelinde Beyer.

Im Mai überfielen sie Schmerzen im Bauch. „Der Blinddarm, dachte ich“, sagt die 64-Jährige. Nach einer Blutuntersuchung bei ihrem Hausarzt wurde sie ins Krankenhaus überwiesen. Die Diagnose: Dickdarmkrebs, inzwischen eine der häufigsten Krebserkrankungen. Hauptursache sind laut Forschung Umwelteinflüsse wie allgemeinen Lebensgewohnheiten und vor allem die Ernährung. Bei der Stoppenbergerin waren, wie Folgeuntersuchungen zeigten, mehrere Organe befallen. „Für mich war das natürlich ein Schock“, erinnert sich die 64-Jährige. Sie wurde im Marienhospital in Altenessen vier Stunden lang operiert, war dabei zwei Mal klinisch tot. Gerlinde Beyer wurde reanimiert, kämpfte sich zurück ins Leben. Sie kam auf die Intensivstation, durfte zwei Wochen später wieder nach Hause.

Eingriff verlief erfolgreich

„Früher war eine solche Diagnose für die betroffenen Patienten fast ein Todesurteil. Heute haben wir exzellente Versorgungsmöglichkeiten und können sehr gut helfen“, sagt Prof. Olaf Guckelberger, der die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie am Katholischen Klinikum im Essener Norden leitet. Beim Darmkrebs sorgt vor allem die Früherkennung bei Vorsorgeuntersuchungen für Behandlungserfolge. Deshalb werben Ärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen für Darmspiegelungen.

Bei Gerlinde Beyer kam der Eingriff vergleichsweise spät, war aber erfolgreich. Dank moderner bildgebender Verfahren können -- anders als noch vor Jahren – die Metastasen genau identifiziert und dann entfernt werden. Gut für die 64-Jährige: An ihren Lymphknoten wurde kein Krebs diagnostiziert. Jetzt wird mit der belastenden Chemotherapie die Metastase an der Leber bekämpft. Gerlinde Beyer hofft, dass keine erneute Operation notwendig ist. „Ich habe mich nie hängen lassen. Auch dieses Mal nicht“, sagt die Älteste von sechs Geschwistern, die immer voran ging. Vor allem ihr jüngster Bruder Thomas, 46, sorgt sich um die große Schwester. „Er ruft jeden Tag an und freut sicht, wenn ich von kleinen Fortschritten berichten kann.“

Infoveranstaltung im Marienhospital Altenessen 

Im Marienhospital Altenessen (6. Obergeschoss, Raum 2-4) bietet die WAZ am Donnerstag 19. November, ab 18 Uhr ihren Lesern das nächste WAZ-Medizinforum an. Das Thema lautet: „Lebermetastasen nach Darmkrebs - Welche Möglichkeiten der Diagnose und Therapie gibt es?“

Es wird vier, jeweils 15-minütige Fachvorträge von Medizinern des Katholischen Klinikums geben.

Dr. Olaf Guckelberger (Marienhospital) widmet sich dem Thema „Die Operation bei fortgeschrittenen Befunden“. Dr. Christoph Wellmann (Philippusstift) referiert zum Thema „Die Kontrastmittel-gestützte Ultraschalluntersuchung“.

„Die lokalen Therapieverfahren“, lautet der Titel des Vortrags von Dr. Tarek Azhari (Marienhospital). Dr. Matthias Heuer (Philippusstift) spricht über die „Die minimalinvasive Operation“. Anschließend beantworten die vier Mediziner Fragen.

Dr. Olaf Guckelberger und WAZ-Redakteur Thorsten Schabelon werden das Medizinforum im Marienhospital in Altenessen moderieren.

Eine kostenlose Anmeldung ist unter 0800-6060710 möglich. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt