Essen. . Bei Hans-Jürgen Füngers aus Essen-Überruhr wurde bei einer Vorsorge-Untersuchung ein kleiner Darmkrebs entdeckt. Der 71-Jährige wirbt nun für rechtzeitige Untersuchungen.

Urlaub mit der Familie, Grillen mit Freunden, ein Kneipenabend mit Kumpels: Diese drei Dinge stehen auf der Beliebtheitsskala von Männern weit vor Vorsorge-Untersuchungen beim Arzt. Das sagen Mediziner. Das zeigen Statistiken. Wie wichtig Vorsorge-Untersuchungen sind, zeigt der Fall von Hans-Jürgen Füngers. Weil der 71-Jährige aus Essen-Überruhr frühzeitig seinen Arzt aufsuchte, kann er sich auch künftig auf Urlaub, Grillen und einen Abend mit den Kumpels freuen.

Wenn der rüstige Hans-Jürgen Füngers an seine Krankengeschichte denkt, die zu einer Gesundheitsgeschichte wurde, schmunzelt er: „Die größte Schwierigkeit war, dass ich sechs Wochen nichts schwer heben durfte. Ich bin ja bei uns für schwere Sachen zuständig. Wenn ich es probierte, hieß es von meiner Elisabeth ‘Lass das’“, erinnert sich der 71-Jährige. Seit 47 Jahren sind beide verheiratet. Dank einer Vorsorge-Untersuchung können jetzt noch viele Jahre hinzukommen.

Darmkrebs im frühen Stadium

Im letzten Herbst besuchte Hans-Jürgen Füngers seinen Hausarzt in Gemeinschaftspraxis Ruhr. Das Gespräch kam auf die Vorsorge, die letzte Darmspiegelung lag schon länger zurück. „Wir kontrollieren mal wieder“, empfahl der Arzt und schickte seinen Patienten zur weiteren Untersuchung.

„Dabei wurde ein kleiner Krebs gefunden“, sagt Prof. Marco Niedergethmann, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krupp-Krankenhaus in Rüttenscheid. „Es war ein großes Glück für Herrn Füngers“, so der Mediziner weiter. Und erklärt: „Wir konnten in diesem frühen Stadium mit einer Operation eingreifen. Organe waren noch nicht angegriffen. Dem Patienten blieb nicht nur eine Chemotherapie erspart.“ Eine spätere Diagnose hätte zu spät für Hans-Jürgen Füngers kommen können.

Zweistündige Operation und zehn Tage Krankenhaus

Im Darmzentrum am Alfried-Krupp-Krankenhaus folgte die zweistündige Operation. „Das erste Mal nach meiner Geburt, dass ich wieder im Krankenhaus war“, erzählt der 71-jährige Füngers. Nach zehn Tagen in der Klinik durfte er heim. „Und die vier Kilo Gewichtsverlust hatte ich auch schnell wieder drauf“, sagt er.

Im Bekanntenkreis wirbt er jetzt für die Vorsorge-Untersuchung, die ihm das Leben gerettet hat. „Bei Frauen gehen 60 Prozent zur Vorsorge, bei Männern nur 25 Prozent“, sagt Prof. Marco Niedergethmann. Ab 35 Jahren sollten Männer Check-Ups machen, ab 45 Jahren die Krebsvorsorge – die Kassen übernehmen die Kosten. „Diese Chance sollte jeder Mann nutzen. Und nicht erst kommen, wenn Beschwerden da sind“, rät Prof. Niedergethmann. Hans-Jürgen Füngers nickt zustimmend. Gerade hat er bei seinem 43-jährigen Schwiegersohn für Vorsorge geworben.

„Mutige Männer - Vorsorge rettet Leben“, heißt die Veranstaltung, zu der das Alfried-Krupp-Krankenhaus (Alfried-Krupp-Str. 21) am Mittwoch, 27. Mai, einlädt. Beginn im Hörsaal der Klinik ist 18 Uhr. Gemeinsam mit den Selbsthilfegruppen für Darmkrebs und Stoma, für Prostata-Erkrankungen und für Blasenkrebs werden Männer und ihre Angehörigen gezielt über Krankheitsbilder informiert, die sie häufig betreffen. Die Veranstaltung ist kostenfrei; eine Anmeldung ist erforderlich: 0201-434-2535 oder chirurgie@krupp-krankenhaus.de