Essen. Arbeitsgemeinschaft Essener Geschichtsinitiativen will zum 25-jährigen Bestehen noch stärker an die Öffentlichkeit treten. Gemeinsames Heft geplant.

Im nächsten Jahr feiert die Arbeitsgemeinschaft Essener Geschichtsinitiativen ihr 25-jähriges Bestehen: Aus diesem Anlass will die AG ein Heft herausbringen, in dem möglichst alle Veröffentlichungen verzeichnet sind, die die historischen Vereine und Initiativen in den Stadtteilen herausgegeben haben. Das hat Rainer Busch vom Sprechergremium der AG bei der Herbstsitzung im Haus der Geschichte bekannt gegeben.

Die Stadt Essen ist ein geschichtsträchtiger Ort – und nicht nur das: Jeder Stadtteil beherbergt eigene Geschichte und Geschichten. Kein Wunder, dass es so viele Initiativen gibt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, an die Historie vor der Haustür zu erinnern. Vom Archiv zur Geschichte der Luftfahrt im Ruhrgebiet bis zum Zeche Zollverein e.V.: Rund 40 solcher Institutionen und Einzelpersonen gibt es, mal von privater Hand organisiert, mal mit offiziellem Charakter – wie etwa der Fachbereich Geschichte der VHS. Auf Initiative des Kommunalhistorikers Ernst Schmidt kamen diese im April 1991 erstmals zusammen, um sich gegenseitig kennenzulernen und mehr über die Arbeitsweisen der anderen Gruppen und Geschichtsinteressenten zu erfahren. Es war die Geburtsstunde der Arbeitsgemeinschaft Essener Geschichtsinitiativen. Seitdem treffen sich die Initiativen zweimal im Jahr – im Frühjahr und im Herbst.

Mitarbeit der Verbände ist gefordert

In einem Mitteilungsblatt, das die Initiative zu diesen Terminen herausgibt, können die Mitglieder ihre jeweiligen Aktivitäten veröffentlichen. Doch auch darüber hinaus bringen die Initiativen immer wieder eigene Publikationen zu unterschiedlichsten Themen heraus: Der Historische Verein für Stadt und Stift Essen etwa bringt ab Ende November im Klartext-Verlag Neuauflagen der beiden Bände „Essener Köpfe” und „Essener Straßen” unter die Leute. Erwin Dickhoff veröffentlichte diese Bücher ursprünglich 1979 und 1985. Zu den 890 alten „Köpfen” der Stadt sind rund 280 neue hinzugekommen. Der Umfang der Straßennamen ist von 3155 auf 3360 herangewachsen.

Archive mit dabei

Auch 15 Essener Archive und Museen haben sich der Arbeitsgemeinschaft angeschlossen: Darunter das Ruhr Museum, das Rote Kreuz Museum, das Steeler Archiv und das Stadtteilarchiv Rotthausen.

Mehr Informationen zur Arbeitsgemeinschaft Essener Geschichtsinitiativen findet man auf: www.ag-essener-geschichtsinitiativen.de

Solcherlei Bände, aber auch Publikationen, die Stadtteilhistoriker in Eigeninitiative publizieren, sollen in dem von der AG geplanten Verzeichnis mit kurzen Inhaltsangaben gesammelt werden. „Dafür brauchen wir die Mitarbeit der einzelnen Verbände”, appelliert Rainer Busch. Auch für den Druck benötige man noch Spenden.

Gemeinsamer Internetauftritt

Doch nicht nur in gedruckter Form, auch im im wahren Leben sollen die Geschichtsinitiativen in den Stadtteilen 2016 eine zentrale Möglichkeit bekommen, sich zu präsentieren: Beim bundesweiten Tag der offenen Archive am Sonntag, 6. März, können sich die Verbände und Gruppen an Ständen im ersten Stock des Haus der Geschichte vorstellen, verspricht Archivleiter Klaus Wisotzky.

Zentral ist auch der gemeinsame Internetauftritt der Essener Geschichtsinitiativen: Auf dem Historischen Portal, das über die Homepage des Historischen Vereins für Stadt und Stift Essen erreichbar ist, sollen Infos, Einrichtungen und Initiativen vernetzt werden. Auch zu den Stolpersteinen in den Stadtteilen, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern, sollen dort Informationen gesammelt werden.