Essen. . Wie das Goethe-Gymnasium in Essen-Bredeney und die Realschule Essen-Überruhr auf die Belegung ihrer Sportgebäude mit Flüchtlingen reagieren.

Mit dem Wiederbeginn des Unterrichts am Montag müssen zwei städtische Schulen in Essen jetzt ihren Sport-Unterricht neu organisieren. Während der Herbstferien waren die Turnhallen des Goethe-Gymnasiums in Bredeney und der Realschule Überruhr mit Flüchtlingen belegt worden. Rund 100 Zuwanderer sind mittlerweile in Bredeney untergekommen; am vergangenen Wochenende zogen auch die ersten Flüchtlinge in die Turnhalle an der Klapperstraße in Überruhr ein. Diese Halle wird regulär von den Jahrgängen acht bis zehn der Realschule Überruhr genutzt.

Dass im Zweifel Turnhallen als Flüchtlingsunterkünfte herhalten müssen, war seit Monaten klar: „Entsprechend haben wir uns vorbereiten können“, sagt Nicola Haas, die Leiterin des Goethe-Gymnasiums.

Sport-Unterricht in anderen Hallen

Auf der Internet-Seite der Schule informiert eine übersichtlich strukturierte Frage- und Antwort-Liste alle Eltern und Schüler über das, was sich jetzt ändert: Was den Sportunterricht angeht, „wurde uns seitens der Stadt garantiert, dass alternative Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden und auch der Transport dorthin organisiert wird“, heißt es. Und tatsächlich: Am Montag wurden alle Goethe-Schüler darüber informiert, dass der Sport-Unterricht regulär stattfindet – und zwar ab sofort in den Hallen „Löwental“ (Werden), Voßbusch (Bredeney), am Föhrenweg in Haarzopf und in einer Halle des Vereins Etuf am Baldeneysee. „Wir hoffen, dass alles klappt“, sagt Schulleiterin Nicola Haas. Den An- und Abtransport übernehmen Evag-Busse. Weil der Sport-Unterricht am Goethe-Gymnasium weitgehend in Doppelstunden organisiert ist, stünde der Aufwand noch im Verhältnis.

Absolut zuversichtlich, dass die neue Situation von allen Beteiligten gemeistert wird, ist auch Elvira Blümel, die Leiterin der Realschule Überruhr: „Wir haben von der Stadt eine Ausweich-Möglichkeit in der Turnhalle der Comeniusschule in Burgaltendorf zur Verfügung gestellt bekommen“, berichtet sie. Auch dorthin übernehmen Evag-Busse die An- und Abreise. Die wenigen Sport-Einzelstunden, die die Schule in der Stundentafel hat, würden von den Sportlehrern vor Ort unterrichtet – „womöglich mit Theorie“, sagt Elvira Blümel.

Kein Kontakt zwischen Schülern und Flüchtlingen

Am Goethe-Gymnasium ist ein Kontakt zwischen Flüchtlingen und Schülern nicht möglich – das sei vom Land so verordnet, heißt es. Trotzdem hatten schon im September Goethe-Schüler eine Spendenaktion ins Leben gerufen – für Flüchtlinge, die in Werden untergekommen sind. Gesammelt wurden große Mengen Sachspenden und Geld. Schon seit einem Jahr helfen Goethe-Schüler auch Flüchtlingen in Haarzopf, zum Beispiel mit Hausaufgabenhilfe.