Essen. Ab kommender Woche werden auch in Essen-Überruhr Flüchtlinge einziehen, nachdem schon die Hallen in Kupferdreh und Bredeney umgenutzt werden mussten.
Nach den zwei bereits belegten Großsporthallen in Bredeney und Kupferdreh, wird nun auch die dritte in Überruhr ab Donnerstag vorbereitet und kann nicht mehr für Vereins- und Schulsport genutzt werden. Das bestätigte Ordnungsdezernent Christian Kromberg gestern auf WAZ-Anfrage. Die Halle an der Klapperstraße werde mit Bodenbelägen und Betten versehen, „ab Anfang kommender Woche ist mit der Belegung zu rechnen“, so Kromberg.
Grund für die Nutzung der Turnhallen ist eine außerplanmäßige Zuteilung von 300 Flüchtlingen durch das Land NRW. Diese kommen zu den im Schnitt 35 Asylbewerbern hinzu, die täglich neu nach Essen gelangen und untergebracht werden müssen.
„Wenn außerplanmäßig jetzt noch weitere kommen, wird es richtig eng“, so Kromberg. Die Stadt habe zwar vielleicht noch provisorische Räume, aber keine Betten und Sanitärcontainer mehr. Zu kaufen sei das Material kaum noch und wenn dann nur zu astronomisch hohen Preisen. „Ein Bett, das vor kurzem für 150 Euro zu haben war, kostet jetzt 600 Euro“, berichtet Kromberg aus der Praxis. „Das kann ich irgendwann nicht mehr verantworten.“
Manche Städte deckten sich inzwischen sogar in Übersee ein – mit langen Lieferfristen und hohen Kosten.