Essen. Die Essener Entsorgungsbetriebe ziehen Bilanz: Schnee und Glätte kamen oft plötzlich, so dass Winterdienst und Autofahrer oft überrascht worden seien.
Die Entsorgungsbetriebe Essen (Ebe) ziehen Streu-Bilanz: 729 Kontrollfahrten absolvierte der Winterdienst zwischen 1. November 2014 und 12.April 2015 im Stadtgebiet.
Immer wieder hieß es für die Mitarbeiter: hinfahren, schauen, entscheiden, ob die Straßenverhältnisse Sole oder Feuchtsalz erfordern. Denn eines war diesen Winter selten, sagt EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp: eine eindeutige Situation. Im Zweifel half es da nur, sich vor Ort ein Bild zu machen. Allein im Februar und März seien so mehr als 300 Kontrollfahrten aufgelaufen, weil das Wetter ständig an der Raureif-Grenze entlang geschrammt sei.
Winterliche Verhältnisse im Süden
Manchmal war es einfach wie verhext, fasst die Sprecherin zusammen: Die Wetterentwicklung konnte exakt so kommen wie vorhergesagt – dann lief alles wunderbar. Manchmal tauchten aber auch Eisglätte und sogar Schneefall plötzlich auf den Schirmen und Straßen auf, ohne dass sie angesagt gewesen wären – „und Autofahrer wie Winterdienst wurden gleichermaßen kalt erwischt“.
Selbst wenn die Verhältnisse der Eisglätte verdächtig waren, entstand sie längst nicht zuverlässig überall, beschreibt Bettina Hellenkamp die Lage, die sie regelmäßig vorfanden:“ Besonders der Süden bekam diesmal häufig winterliche Verhältnisse, während man in anderen Teilen der Stadt lediglich etwas bibberte.“
Wenige "echte" Einsätze
Insgesamt verursachte der Winterdienst im Auftrag der Stadt Essen bei der EBE eine Kilometerleistung von 45.207 km. „Das ist beachtlich und den vielen Kontrollfahrten geschuldet.“ Am Stück würde diese Strecke locker einmal um die Erde reichen.
Echte Einsätze habe es dagegen recht wenige gegeben: 389 Mal wurden Streupläne für die Hauptstraßen (A-Pläne) und 109 Mal solche für die Nebenstraßen (B-Pläne) gefahren. In 31 Einzeleinsätzen wurden eisglatte Stellen, meist auf Hinweis der Polizei, bekämpft.
Anti-Klump-Zusatz schützt Salz
Dabei wurden 2014/2015 nur vergleichsweise geringe 1236 Tonnen Salz und 472.000 Liter Sole verbraucht. In der Solemenge sind bereits die 26 nächtlichen Einsätze des neuen Sole-Sprühers enthalten, der nachts vorbeugend die Hauptachsen in Essen bearbeitet hat.
Von dem beachtlichen Salzberg (ca. 5350 Tonnen) zu Beginn der Wintersaison sind nun also gut 4000 Tonnen übrig geblieben. Technisch sei das laut EBE unproblematisch: „Streusalz verliert seine Tau-Wirkung nicht und ist mit einem Anti-Klump-Zusatz versehen.“