Essen-Bochold. . „Die bewegte Schulpause“ heißt ein Projekt für Grundschüler. Die Bergmühlenschule ist dabei. Der Auftakt am Montag macht Lust auf Mehr.
Üblicherweise ist an der städtischen Gemeinschaftsgrundschule an der Roggenstraße wie überall morgens um halbzehn große Pause. Nicht nur das ist an diesem Montag anders. Rektor Hans-Gerd Krimphove schart um 10 Uhr am Fuße der Eingangstreppe seine 200 Schülerinnen und Schüler um sich, greift zur Konzertgitarre und stimmt die Mädchen und Jungen mit dem „Flummi Lied“ auf einen besonderen Tag ein. Die Bergmühlenschule hat sich für „Die bewegte Schulpause“, die bundesweite Aktion der Dietrich-Grönemeyer-Stiftung und Deichmann, beworben, und ist ausgewählt worden.
„Bewegung ist gerade in diesem Alter wichtig und daher immer ein Thema“, sagt der Rektor. An 13 Stationen in und rund um die Schule laden er und sein Kollegium die Kinder ein, sich zu bewegen. Wichtig: Gefragt sind nicht hoch moderne, teure Fitnessgeräte, und auch spezielle Kleidung ist nicht notwendig. „Wir wollen den Kindern zeigen, dass mit ganz wenigen Mitteln im wahrsten Sinne des Wortes viel zu bewegen ist.“
Lehrer leisten Hilfestellung
So entstand – mit weißer und farbiger Kreide – ein Hüpfkasten auf dem grauen Asphalt des Schulhofes. Ein paar Meter weiter rotieren Holzreifen, wie man sie vom Sportunterricht kennt, beim Hula Hoop um Bauch und Hüfte. Ein Löffel und ein Tischtennis-Ball, mehr braucht es nicht, zu einem Geschicklichkeitslauf. Mal vorwärts, mal rückwärts – um den Schwierigkeitsgrad etwas zu steigern. Und das bunte Schwungtuch, bei dem sowohl Koordination wie gemeinschaftliches Handeln gefordert sind, kommt auch an diesem Morgen zu Ehren.
Dass es auch ganz ohne „Hilfsmittel“ geht, zeigt sich auf dem Flur im ersten Stock, wo zwei Schüler jeweils eine „Schubkarre“ bilden. An jeder Station leistet eine Lehrerin oder ein Lehrer wenn nötig Hilfestellung, achtet aber auch ganz nebenbei darauf, dass es bei allem Bewegungsdrang der Kinder nicht zu wild zugeht.
Die Mädchen und Jungen kommen in Bewegung. Der Rektor aber auch. Hans-Gerd Krimphove schaut in der einen Stunde bei allen dreizehn Stationen vorbei, zückt auch seine kleine Kamera und hält den Aktionstag für die Schul-Chronik fest.
Die Stundentafel des NRW-Schulministeriums sieht drei Stunden Sport pro Woche vor.
Nicht an allen Schulen klappt das immer. So oder so: „Die bewegte Schulpause“ soll zusätzlich Aktivitäten der Grundschulkinder fördern. Und das muss – das ist zumindest die feste Überzeugung von Hans-Gerd Krimphove – nicht zwangsläufig nur in der großen Pause passieren. „Ich animiere die Kolleginnen und Kollegen, mit den Kindern Lockerungsübungen zu machen, wenn sie merken, dass die Konzentration schwindet. Die Minuten, die man da opfert, zahlen sich am Ende wieder aus.“