Essen. . Nach erheblichen Investitionen soll das Evangelische Krankenhaus 2015 wieder schwarze Zahlen schreiben und in den Verbund Essen-Mitte integriert werden.

Das evangelische und das katholische Krankenhaus Werden sind in einer christlichen Klinikgemeinschaft vereint. Als „Kliniken Essen-Süd“ arbeiten sie in Bereichen partnerschaftlich zusammen, werden aber künftig noch stärker an ihre Inhaber angebunden. Beim St.-Josef-Klinikum ist das die Uniklinik, beim Evangelischen Krankenhaus sind es die Kliniken Essen-Mitte an der Henricistraße.

Die konfessionell geprägte Krankenhausstruktur in Werden hat eine lange Tradition. 1854 richtete die katholische Pfarrgemeinde St. Ludgerus ihr Krankenhaus ein. 1886 wurde aus einer Abteilung des Armen- und Waisenhauses das zweite Krankenhaus mit evangelischer Prägung gegründet.

2013 stiegen die großen Partner ein

Lange konnten beide Häuser danach nebeneinander existieren, weil die Werdener Bürger Ortstreue zeigten. Die zunehmende Mobilität der Patienten und Spezialisierung der Kliniken machte es für die zwei Einzelhäuser im Gesundheitsmarkt aber zunehmend schwieriger. Der Kooperation im Verbund „Kliniken Essen-Süd“ folgte 2013 der Einstieg der beiden großen Partner Uniklinik und Kliniken Essen-Mitte in Werden. Kenner der umfangreichen Krankenhaus-Landschaft der Stadt waren durchaus erfreut, dass es in dieser Phase des Umbruchs keinem externen privaten Krankenhauskonzern gelang, den Schritt nach Essen zu machen.

Das evangelische Krankenhaus in Werden soll 2016 als dritte Klinik des „Essen-Mitte“-Verbunds neben dem Huyssenstift und dem Knappschafts-Krankenhaus in Steele eingereiht werden. Für ihre Werdener Dependance erwarten die Kliniken Essen-Mitte im Geschäftsjahr 2015 wieder „schwarze Zahlen“, wie Geschäftsführer Horst Defren sagt. „Das sah vor eineinhalb Jahren noch anders. Wirtschaftlich war es damals eine schwierige Situation“, erinnert sich Defren. „Wir haben einiges auf den Weg gebracht. Unsere Mischung aus Strategie und Ökonomie mit der Spezialisierung auf Qualität soll jetzt auch in Werden Wirkung zeigen“, so Defren.

Seine Kliniken Essen-Mitte haben in das Haus mit 450 Mitarbeitern und 250 Betten investiert: In Steine und in Personal. Und in die Ausstattung. So wurde in die Klinik für Orthopädie mit Unterstützung von Unternehmen eine siebenstellige Summe gesteckt. „Nicht nur dort ist unser Haus jetzt top aufgestellt“, findet Klinikleiter Peter Maraun. Auch die vor eineinhalb Jahren eingerichtete Geriatrie ist inzwischen sehr gut ausgelastet.

16 bettführende Fachabteilungen

Die Investitionen in Werden kommen auch dem gesamten Verbund Essen-Mitte zu Gute. „Unsere drei Standorte ergänzen sich sehr gut. Mit Werden wachsen wir von elf auf 16 bettführende Fachabteilungen. Damit decken wir das Spektrum ab, das wir uns vorstellen“, sagt Geschäftsführer Horst Defren.