Essen. . 24000 Fans im Stadion Essen an der Hafenstraße haben am Samstag einen gelungenen Konzertabend gefeiert. So viele Gäste hatte der Bau noch nie erlebt.
Wenn einer, der gerne und viel mitredet, sprachlos ist, dann muss Besonderes passiert sein. Am Samstagabend im Stadion Essen war das so: Xavier Naidoo betrat die große Bühne und schaute beim Blick in die Runde in 24000 Augenpaare. „Jetzt bin ich mal sprachlos“, sagte der Künstler und genoss den Moment. Vor so vielen zahlenden Fans hatte er noch nie gespielt. Und so viele Gäste waren auch noch nie ins Stadion gekommen. Ein Doppel-Rekord bei der 300. Veranstaltung in der Arena.
Und Xavier Naidoo, der Gast aus Mannheim, verstand diesen Abend als Verpflichtung für etwas Besonderes und verwöhnte seine Fans mit einem denkwürdigen Konzert. Ein erstklassiger Auftritt, den man sich häufiger von den dort sonst auftretenden Spielern von Rot-Weiss Essen wünschen würde.
Es roch nach Festivalsommer im Essener Stadion
Schon die Rahmenbedingungen boten ideale Voraussetzungen: Ein lauer Sommerabend mit angenehmen Temperaturen. Es roch nach Festivalsommer im Stadion. Daniel Wirtz, den Xavier Naidoo durch sein TV-Format „Sing my song“ noch bekannter gemacht hatte, heizte die Stimmung unter den Fans eine Stunde lang richtig an.
Als es dämmerte, betrat der singende Poet und Philosoph seine Bühne. Und staunte erst mal. Drei volle Tribünen. Eine fast volle Rasenfläche vor und unter ihm. „Danke, Essen. Danke Ruhrgebiet“.
Seine Söhne Mannheims hatte Xavier Naidoo nicht mitgebracht. Aber warum auch? Die 24000 Gäste waren bereit. Und nicht nur einmal in den zwei Stunden mit viel Liebe, viel Träumen, etwas Schmerz und ein wenig Europa sowie zahlreichen Zugaben unterstützten die Söhne und Töchter des Ruhrgebiets den Sänger dort oben auf der Bühne. Eine Mischung aus entspanntem Rudelsingen und coolem „Evening of Song“ im Essener Stadion. Höhepunkte? „Dieser Weg“, der Hit, der Deutschland 2006 durch die WM im eigenen Land begleitete. Da summte auf der Tribüne auch Eric Choupo-Moting mit, Fußballprofi in der Nachbarstadt. Für Xavier Naidoo kommen eben auch Schalker ins RWE-Stadion. Zweiter Höhepunkt: „Ich kenne nichts, das so schön wie ist du.“ Da stieg Xavier Naidoo sogar selbst immer wieder aus und genoss das, was er von den Zuschauern hörte.
Ausverkaufte Konzert-Premiere klappte (fast) reibungslos
Die fuhren vor Mitternacht mit der Erinnerung an einen besonderen Abend nach Hause. Und so machte das Stadion endlich mal wieder bleibende positive Schlagzeilen. Das Drumherum verlief weitgehend in geregelten Bahnen. An- und Abfahrt per Bus funktionierten gut. Die Fans, die trotz Busangebot auf das Auto gesetzt hatten, standen allerdings im Stau. Was bei Großereignissen durchaus normal ist. Pech für einige: Wer wild parkte, durfte Knöllchen oder Abschleppgebühr bezahlen. Im Stadion hätte die Getränkeversorgung etwas umfangreicher sein können. Und das Bier (4,50 Euro) und die Wurst (3,50 Euro) waren einen Euro teurer als bei RWE-Spielen.