Essen. An diesem Samstag von 11 bis 14 Uhr im Flüchtlingsheim Opti-Park auf der Altendorfer Straße. Szene-Sprecher: „Bitte nur für männliche Asylbewerber“.
Flüchtlinge mit offenen Armen empfangen, Hilfsbedürftigen unter die Arme greifen, Neuankömmlinge willkommen heißen: Der Essener Amateurfußball will dabei nicht im Abseits stehen. An diesem Samstag zwischen 11 und 14 Uhr ruft die „Fußballszene Essen“ auf zu einer großen Kleiderspenden-Aktion im Flüchtlingsheim Opti-Park auf der Altendorfer Straße 97.
„Wir wollen ein Zeichen setzen“, sagt Initiator Ingo Jankowski, „zumal in unseren Vereinen sehr viele Menschen aus anderen Ländern spielen, darunter auch etliche Leistungsträger.“ Die Kleiderspenden-Aktion ist ein „Doppelpass“ zwischen den Amateurfußballern und der ehrenamtlichen Initiative „Willkommen in Essen“, die im Opti-Park eine Kleiderkammer betreut. Da der Kleider-Vorrat für Kinder und Frauen ziemlich üppig ist, erbittet die „Fußballszene Essen“ lediglich Spenden für männliche Flüchtlinge. „Die meisten kommen in Essen an mit rein gar nichts in der Hand“, weiß Jankowski, der Sportlicher Leiter des TuS 84/10 ist und für die Partei-Piraten dem Sportausschuss angehört. Benötigt werde alles Mögliche: hauptsächlich Alltagskleidung und Schuhe, aber auch Sportkleidung vom Fußballschuh bis zum Trikotsatz – alles in den Größen S bis XL.
"Sport verbindet die Menschen"
Flüchtlinge in DeutschlandWas den Sprecher der Fußballszene so optimistisch stimmt: Die Spendenaktion werde mittlerweile schon von 25 Klubs getragen – Tendenz steigend. Um insbesondere den Spenden-Empfängern ein passendes Ambiente bieten zu können, wird im Opti-Park dies passieren: Der FC Alanya lädt ein zum Torwandschießen, der VfB Frohnhausen richtet einen Fußball-Parcours ein, das Bistro Ruhrpott spendet Flüchtlingen Popcorn und der wegen brutaler Prügelattacken heftig gescholtene BVA Altenessen baut eine Hüpfburg auf – und auch Regionalligist Rot-Weiss Essen reiht sich demonstrativ ein. Zur Erinnerung: Als sich Essener quer stellten, um einen rechtsradikalen Hogesa-Aufmarsch zu verhindern, marschierte RWE-Chef Michael Welling ganz vorne mit.
„Sport verbindet die Menschen, und der Fußball findet dabei seine eigene Sprache“, sagt Ingo Jankowski. Und fügt erleichtert ein Geständnis hinzu: „Ich bin überrascht über die tolle Resonanz, ich kenne keine Stadt an Rhein und Ruhr, in der so viele Sportklubs für die gute Sache an einem Strang ziehen.“