Essen-Dellwig. Ein Feuer hat am Donnerstagabend die Terrasse einer Wohnung im Freibad Hesse in Essen-Dellwig zerstört. Der Badebetrieb ist aber nicht beeinträchtigt.

Großes Glück hatte am Donnerstagabend der Sportverein RuWa Dellwig mit seinem Freibad „Hesse“ am Ufer des Rhein-Herne-Kanals: Auf der Terrasse der Oberschwimmmeisterwohnung schlugen die Flammen in die Höhe, doch der Schaden blieb geringer als zunächst befürchtet. Besonders wichtig: Das Nichtschwimmerbecken konnte trotz der Löscharbeiten durch die Feuerwehr sauber gehalten werden. Wie in Teilen der Auflage gemeldet, ist der Badebetrieb nicht gestört – eine gute Nachricht an diesem wieder angenehm warmen Wochenende.

Doch Hesse-Betriebsleiter Sven Prochnow (34) rutschte am Freitag das Herz noch nachträglich in die Badehose. „Hätte ich das Bild vom Feuer eher gesehen, dann hätte ich von zu Hause nicht sechs, sondern nur drei Minuten zum Hesse gebraucht, als mich die Feuerwehr angerufen hatte“, erzählte er. Die Flammen waren beängstigend hoch.

Polizei bemerkte die Flammen

Die Brandursache steht allerdings noch nicht fest, weil die Polizei noch ermittelt. Wahrscheinlich geriet aber, so Sven Prochnow, gegen 20 Uhr ein Kabel an einem Kühlschrank in Brand, der auf der Terrasse der Wohnung des langjährigen Oberschwimmmeisters Michael Mursall steht. Von dort haben sich die Flammen wohl über einen Sonnenschirm in die Holzbalken und die Dachpappe hoch gezüngelt. Zum Zeitpunkt des Feuers war die Familie Mursall nicht daheim. Auch der Badbetriebsleiter hatte schon Feierabend gemacht: „Unsere Kernöffnungszeit dauert nur bis 19 Uhr.“ Allerdings trainierten noch die RuWa-Wasserballer im Hauptbecken. „Doch die Spieler konnten das Feuer von dort nicht sehen, weil sie auf das andere Tor geworfen haben. Nur der Torhüter hätte es erkennen können.“

Das brauchte er aber nicht, weil die Polizei schon in der Nähe war. Die Beamten hatten ein Auto auf dem Parkplatz des Freibades kontrolliert und waren dabei auf das Feuer aufmerksam geworden.

Begeistert von der Professionalität des Löschzugs

Die Feuerwehr rückte von der Wache Borbeck II sowie vom Stadthafen an und wurde dabei von der Freiwilligen Feuerwehr Bergeborbeck unterstützt. Sie musste zwei Rohre sowie Atemschutz einsetzen, um die Flammen zu löschen. Zur Hilfe kamen den Feuerwehrmännern die Ortskenntnisse: Einige von ihnen sind Mitglieder der Taucherstaffel, die regelmäßig im Hesse trainiert.

Begeistert ist Sven Prochnow von der Professionalität des Löschzugs. „Ich muss der Feuerwehr einen großen Dank aussprechen, weil sie mir nicht das Nichtschwimmerbecken versaut hat. Hätte sie weniger aufmerksam gelöscht, hätte viel Brandschutt ins Wasser fallen können.“ So reichte es am Freitag aus, dass die ehrenamtlich tätige Reinigungsfrau Monika Hoff den Unterwasser-Staubsauger durchs Becken fahren ließ, um die Algen vom Beckenboden zu entfernen.

Nachtschwimmen ungefährdet

Am Nachmittag sicherten Handwerker das Terrassendach ab, damit die Badegäste das Hesse an diesem Wochenende wieder stürmen können. Der Betrieb des Kiosk an der Seite des Hauses ist ebenso wenig gefährdet wie dessen Standsicherheit. Am Montag besichtigt die Versicherung der Stadt, die Eigentümerin der Immobilie ist, die Brandstelle, um die genaue Schadenshöhe festzustellen.

Ungefährdet ist damit auch das Nachtschwimmen am Samstag, 8. August, von 18.30 Uhr bis 0.30 Uhr.