Essen. . Der Sommer ist durchwachsen, trotzdem stürzten sich bislang fast 150 000 Badegäste in die Fluten. Das Oststadtbad legt kräftig zu, Freibad Kettwig nur mäßig.
Das zurückliegende Wochenende war irgendwie typisch: Sonne satt am Samstag, grau in grau der Sonntag – so durchwachsen wie das Wetter erleben die städtischen Sport- und Bäderbetriebe auch den Verlauf der diesjährigen Freibadsaison. 149 224 Besucher stürzten sich bis zum Ausgang der vergangenen Woche in die Fluten. Das sind mehr als doppelt so viele wie zum gleichen Stichtag der Freibadsaison 2014. Aber das ist auch kein Kunststück, war die vergangene doch die zahlenmäßig schwächste seit die Bäderbetriebe ihre Statistik fortschreiben. Unterm Strich standen am Ende nur insgesamt 195 207 Badegäste.
An der Spitze in der Gunst der Badenden steht in diesem Sommer einmal mehr das Grugabad. 64 670 zahlende Besucher lösten an den Kassen eine Eintrittskarte. Zum Vergleich: 2014 wurden im Grugabad da gerade einmal 32 033 Badende gezählt. Der wachsende Zuspruch dürfte allein dem weitgehend sommerlichen Wetter der vergangenen Wochen geschuldet, als dass es sich um eine Abstimmung mit dem Füßen vor dem Hintergrund der aktuellen Spardebatte handeln dürfte. Angesichts von Betriebskosten jenseits einer Million Euro bleibt das Grugabad ein Zuschussbetrieb. Rund 157 000 Euro spülten die Besucher bislang in diesem Sommer in die Kassen.
Auf Platz zwei der beliebtesten Bäder rangiert das Oststadtbad mit bislang 26 515 Gästen. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt nur 7211. Da war das Kombibad größtenteils allerdings noch eine Baustelle. Und: Unter den Folgen von Pfingststurm „Ela“ hatte das Oststadtbad zu leiden wie kein zweites in Essen. Mehr als 40 Bäume musste auf dem Gelände gefällt werden. Bis Mitte Juli blieb das Bad geschlossen.
In diesem Jahr gilt dies für das Mehrzweckbecken im Freibad Kettwig. Eine Leitung ist Leck geschlagen, das Becken wird für eine Million Euro aufwendig saniert. Das schlägt sich negativ auf die Besucherzahl nieder. Diese liegt mit 21 039 nur knapp über der von 2014; da wurden zum Stichtag 20 119 Badegäste gezählt.
So hat das Freibad im Essener Süden seinen Platz in der Rangliste der beliebtesten Freibäder an „Hesse“ in Dellwig verloren. 24 098 Besucher bedeuten für das Bad am Rhein-Herne-Kanal ein Plus von 70 Prozent; 14 179 waren es im Juli 2014.
Bliebe zu guter Letzt noch das Freibad von Steele 11 am Ruhrufer. Dort freut sich der Betreiber über 12 903 Badegäste; 8528 waren es vor einem Jahr.
Aktuell liegen Essens Freibäder um 67 154 Besucher über den Zahlen des gleichen Vorjahres-Zeitraum, finanziell bedeutet dies ein Plus von 113 173 Euro.
Ab 300 000 Besuchern gilt eine Freibadsaison nach Einschätzung der Sport- und Bäderbetriebe als zufriedenstellend. Die halbe Wegstrecke wäre also geschafft.