Essen. Kliniken Essen-Mitte  haben für 1,5 Millionen Euro einen Roboter für minimalinvasive Eingriffe gekauft. Vorgänger hat gute Dienste geleistet.

Da Vinci heißt er. Und wer da gleich an die detailverliebten Werke des italienischen Multi-Talents aus dem 15. Jahrhundert denkt, liegt auch heute noch richtig: „Da Vinci“ ist der neue Operationsroboter im Huyssenstift. Und das 1,5 Millionen Euro teure Gerät arbeitet so präzise, wie es die erhaltenen Skizzen und Zeichnungen seines Namensgebers sind.

„Er erleichtert uns die Arbeit und erhöht die Qualität“, sagt Prof. Darko Kröpfl, Chefarzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie. Kröpfl hat bereits fünf Jahre lang mit dem Vorgängermodell des neuen Da Vinci gearbeitet. Mit dem wurden über 2300 Roboter-Operationen durchgeführt. Bei diesen minimalinvasiven Eingriffen mit kleiner Wunde, bei denen der Patient nicht mehr „geöffnet“ werden muss, sind in der Regel drei Krankenhaus-Mitarbeiter beteiligt: Der Operateur, der den Roboter bedient, ein Oberarzt sowie die OP-Schwester. Der Roboter ist die vierte Kraft im Team, wobei er nicht selbstständig arbeitet. Er wird vom Chirurgen gesteuert und setzt dessen Vorgaben präzise um.

Zahl der Operationen steigt

Der minimalinvasive Eingriff hat für die Arbeit der Ärzte und für die Patienten viele Vorteile: bei kleinen Wunden sind der Blutverlust und das Infektionsrisiko geringer. Der Operierte hat weniger Schmerzen, kleinere Narben und kann idealerweise nach verkürzter Bettzeit zurück in den Alltag. Daten zeigen zudem, dass die Roboter in keinem Bereich schlechter sind als die offenen Operationen. In fast allen Bereichen weisen sie etwas bessere Daten auf.

Diese Erfahrungen haben das Huyssenstift und damit die Klinik Essen-Mitte bewogen, das Folgemodell ihres ersten Da Vinci für 1,5 Millionen Euro zu kaufen. Die Zahl der Operationen steigt, insbesondere durch die wachsende Zahl von Tumoren bei älteren Patienten. Außerdem kann der neue Da Vinci als weltweit fortschrittlichster Operationsroboter bei Kindern und Jugendlichen verstärkt eingesetzt werden.

Die Erweiterung der Einsatzgebiete kommt auch anderen Kliniken zugute. „Aufgrund von Ergonomie und Beweglichkeit sind Eingriffe bei Erkrankungen im Bauch und der Brust besser möglich“, sagt Prof. Martin Walz, Direktor der Klinik für Chirurgie und des Zentrums für Minimal Invasive Chirurgie. Auch Dr. Christian Kurzeder, Oberarzt der Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, lobt: „Wir können Da Vinci bei gynäkologischen Erkrankungen, wie Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs, einsetzen und den Bauchschnitt vermeiden.“