Essen. . Prof. Susanne Krege leitet die Klinik für Urologie, Kinderurologie und Onkologie. Die Ärztin ist auch Expertin für Geschlechtsumwandlungen.
Wo bis vor kurzem noch ein Besprechungsraum in der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie im Huyssenstift war, hat jetzt die neue Chefärztin ihr Büro. Es riecht nach dem Holz frisch aufgebauter Möbel. Bilderrahmen, die an die Wand sollen, stehen noch auf dem Boden. „Wird noch“, sagt Prof. Susanne Krege, die hier gerade eingezogen ist und hinter dem Schreibtisch sitzt. Ihr tragbares Telefon klingelt. „Moment. Die Arbeit“, erklärt die Ärztin. Sie hört einen Moment zu, eilt in einen Behandlungsraum, kehrt Minuten später zurück. „Jetzt können wir reden.“
Prof. Susanne Krege ist seit kurzem Chefärztin im Huyssenstift. Ihre Einarbeitung erfolgt nicht im entschleunigten Raum und als Beobachter, sondern gleich mittendrin im lebhaften Klinikalltag. Für die erfahrene Medizinerin kein Problem: Vor dem Wechsel nach Essen war sie acht Jahre Chefärztin einer Urologischen Klinik in Krefeld. Und ihr neuer Chefarzt-Kollege Prof. Darko Kröpfl in den Kliniken Essen-Mitte war schon ihr Oberarzt in gemeinsamen Zeiten am Uniklinikum Essen. „Von damals kennen wir uns gut“, sagt Susanne Krege über den ehemaligen Chef, mit dem sie jetzt gleichberechtigt die Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie leitet. Konkurrenz ist für beide dabei ein Fremdwort. „Schließlich habe ich in unserem Hause darum geworben, dass Susanne Krege meine Nachfolgerin wird. Sie ist auf ihrem Gebiet eine absolute Expertin“, erklärt Darko Kröpfl. Er wird noch „ein oder zwei Jahre“ im Huyssenstift bleiben und dann, nach über zwei Jahrzehnten, seinen Posten abgeben und in den Ruhestand gehen. In der Zeit des personellen Übergangs wollen sich beide ergänzen. „Wir haben jetzt ein Boot mit zwei starken Außenmotoren“, erklärt Darko Kröpfl.
Termine sind begehrt
Termine bei der neuen Chefärztin sind längst begehrt. Die 51-Jährige ist Expertin für urologische Eingriffe, ein Schwerpunkt sind plastisch-rekonstruktive Operationen im Kindes- und Erwachsenenalter, wie bei Missbildungen im Unterleib. Einmal im Jahr reist die Essenerin für eine Woche nach Hebron ins Westjordanland und unterstützt dort bei diesen Eingriffen einen befreundeten Mediziner.
Daneben ist sie Expertin für urologische Onkologie. Zu ihrer Arbeit gehören nicht nur Tumoroperationen, sondern auch die medikamentöse Chemotherapie. Gut für ihre Patienten: Durch die Mitarbeit in der Deutschen Krebsgesellschaft hat Susanne Krege Zugriff auf die neusten Medikamente. „Studienprotokolle für Tumore werden von uns mitbeurteilt und ermöglichen uns die Teilnahme an Projekten“, erklärt die Medizinerin, die zudem eine seltene Expertise mit ans Huyssenstift bringt: Sie ist eine von wenigen Experten für Geschlechtsumwandlungen in Deutschland. Damit beschert sie nicht nur ihrem neuen Arbeitgeber, sondern auch dem Medizinstandort Essen einen weiteren Behandlungs-Schwerpunkt.