Essen. . Die Ferien, das Sommerwetter und der Poststreik haben in den letzten Wochen für erhebliche Versorgungsengpässe gesorgt.

Die katholische Gemeinde St. Elisabeth in Schonnebeck öffnet am heutigen Montag ihre Türen. Von 16 bis 19 Uhr wird an der Immelmannstraße 4 aber nicht über den Glauben gesprochen, sondern Blut gesammelt. „Wir hoffen, dass viele Menschen kommen und spenden. Essen ist ein sehr gutes Pflaster für uns, aber zuletzt hatten wir einige Engpässe“, sagt Heinz Kapschak vom DRK-Blutspendedienst West. Der benötigt in seinem Einzugsbereich etwa 3500 Spenden pro Tag für die Grundversorgung.

Heinz Kapschak
Heinz Kapschak © wp

Sommerzeit ist nicht unbedingt Blutspendezeit. In den großen Ferien fahren viele Stammspender in den Urlaub. Dazu kommt das warme bis heiße Sommerwetter. „Auch unsere traditionellen Spender werden dann schon mal bequemer und lassen einen Termin aus“, weiß Heinz Kapschak. Die Folge: Die Blutkonserven, die vor allem in Notfällen, bei Therapien und in Krankenhäusern für Operationen benötigt werden, die im Sommer keineswegs weniger werden, nehmen rapide ab. „In den letzten drei Jahren hatten wir das alles gut im Griff. Dieses Jahr müssen wir aber noch mal einen Notruf aussenden, um die Spender zu aktivieren“, sagt Heinz Kapschak.

Versorgungsengpässe bei einigen Blutgruppen

Der Grund: Der Poststreik und seine Folgen, die für das DRK erst mit etwas Verzögerung spürbar geworden sind. Die Rot-Kreuz-Blutsammler verschicken jeden Tag Tausende von Briefen an ihre Stammspender. Nur kamen die Briefe in den letzten Wochen durch den Streik oft erst mit Verspätung an. Und die Spender, die hätten spenden wollen, hatten dann keine Termine mehr. „Dazu kamen die Folgen der Sommerferien und des schönen Wetters. Sonst sind es im Sommer so zehn Prozent weniger Spender. Wir hatten aber teilweise 30 bis 50 Prozent weniger.

Und damit plötzlich erhebliche Versorgungsengpässe bei einigen Blutgruppen“, erklärt Kapschak und nennt Beispiele: „Bei Null positiv, der Blutgruppe, die in der Bevölkerung am häufigsten vorkommt, haben wir in unserem DRK-Lager in Breitscheid normalerweise 1000 Konserven. Zwischenzeitlich waren wir bis auf 200 Stück runter.“ Auch Konserven der Blutgruppe A positiv waren zwischenzeitlich kaum noch vorhanden.

Blutspenden ist auch in der Uniklinik möglich

„Inzwischen spüren wir eine leichte Entspannung der Lage“, sagt Rüdiger Kapschak. Allerdings droht das nächste Spenderloch: In Rheinland-Pfalz und im Saarland, die dem DRK-Blutspendedienst West zuliefern, beginnen am Montag die Sommerferien. Die Folge ist bekannt.

Gut für das DRK: Die Essener können Montag nicht nur bei der katholischen Gemeinde in Schonnebeck spenden, sondern montags bis samstags von 11 bis 18 Uhr im Blutspendedienst West auf der Kettwiger Straße 5. Außerdem ist das Blutspenden auch in der Uniklinik möglich.