Essen. Die Ankündigung, Kanadagänse zu jagen, hat in Essen zu einer kontroversen Debatte geführt. Sorge um Sicherheit im Grugapark sei völlig unbegründet.
Die Ankündigung des städtischen Grün- und Gruga-Betriebs, den Kanadagänsen im Grugapark auch per Jagd zuleibe zu rücken, hat das erwartbare kontroverse Echo hervorgerufen. Einige Bürger reagierten entsetzt, andere begrüßten das geplante Vorgehen. Entgegen anderslautender Medienmeldungen bleibt die Stadt dabei, dass dem ungebremsten Wachstum dieser Tiere Einhalt geboten werden muss – auch durch Jagd.
„Die Kanadagänse haben als Neozoen (Tiere, die hier ursprünglich nicht heimisch sind, d. Red.) keine natürlichen Feinde, sie verdrängen auch andere Tierarten“, sagt Bernd Schmidt-Knop, Werkleiter bei Grün und Gruga. Wegen ihrer großen Zahl habe die Kot-Verschmutzung zu unhaltbaren Zuständen geführt. In der Gruga gebe es stark verdreckte Wiesen, was auch Gesundheitsgefahren etwa für spielende Kindern bedeute. Daher habe die Stadt bei der Unteren Jagdbehörde den Genehmigungsantrag gestellt. „Ich gehe davon aus, dass dem in den nächsten Tagen entsprochen wird.“
Kein Gruga-Besucher wird etwas davon mitbekommen, beteuert die Stadt
Die Jäger würden es möglicherweise zunächst mit einer so genannten „Vergrämung“ versuchen, also dem Vertreiben der Tiere. Wahrscheinlich werde das aber keinen Erfolg haben. Schmidt-Knop sieht keinerlei Anlass für Ängste, es könne gefährlich werden, in den Grugapark zu gehen. „Kein Besucher wird davon etwas mitbekommen.“ Treibjagden seien absolut ausgeschlossen, die Jäger würden „sehr behutsam“ vorgehen, wenn die Erlaubnis vorliege.
Mit Bezug auf das Titelfoto in der WAZ-Lokalausgabe vom 16. Juli betonte Schmidt-Knop, es gehe ausdrücklich nur um die Kanadagänse, nicht um andere Gänsearten oder gar um Schwäne. Diese stellten kein Problem dar, und es gebe auch nicht zu viele von ihnen in der Gruga.