Essen. . Nach 44 Jahren ist Schluss: Auch ein Krisengespräch mit dem Allbau konnte den gemütliche Partykeller in Essen-Steele nicht retten. Tränen flossen.

Nichts zu feiern gibt es für die Partykeller-Freunde vom Steeler Osterweg 2 auch nach dem „Krisengipfel“ mit Vermieter Allbau. Ihr Treffpunkt muss weg. „Wir können keine Ausnahme machen“, stellte Allbau-Prokurist Samuel Serifi beim Treff mit den schwer enttäuschten Mietern fest, bei der die Feuerwehr noch einmal über Brandschutz aufklärte.

Der hatte allerdings in den vergangenen 44 Jahren niemanden wirklich interessiert. Im Jahr 1971 hatten die damaligen Mietparteien aus dem leeren Wasch- einen Partykeller gemacht, doch derzeit ist der Allbau auf der Suche nach Sicherheitslücken im Bestand. „Durch eine Dienstleistungsfirma haben wir unsere Häuser in Sachen Sicherheit und Brandschutz prüfen lassen. Der Zustand hier kann so nicht bleiben, das ist ein Wasch- und Trockenraum“, sagte Serifi.

Keinen Präzedenzfall schaffen

Rechtlich ist der Allbau auf der sicheren Seite, das war ohnehin klar. Kulanz sei in diesem Fall auch deshalb unmöglich, weil dem Keller eine Genehmigung als Aufenthaltsraum fehle. Und die Hürden auf dem Weg dahin seien hoch. „Allein aus brandschutztechnischer Sicht müsste eine Menge verändert werden“, erläuterte Udo Zeitner, bei der Feuerwehr Essen für vorbeugenden Brandschutz zuständig. Hinzu kämen noch die Auflagen des Bauamtes. Mit Architekt wohl deutlich jenseits der 10.000 Euro – so viel Geld können die Mieter nicht ausgeben.

Allerdings hätte es für sie diese Option auch nicht gegeben - der Allbau will es nicht. Die städtische Wohnungsgesellschaft will wohl keinen Präzedenzfall schaffen, auch weil man noch andere „Leichen“ in Kellern hat. Nicht nur am Osterweg habe man ausgebaut und gefeiert. „Grob geschätzt könnten es zehn bis zwanzig Partyräume sein“, so Serifi.

"Wenigstens noch die Zeit für eine Abschiedsparty“

Doch das ist nicht der einzige Grund für das kategorische „Nein“. Die Hausgemeinschaft ist mit vier Mietparteien schlicht zu klein. „Wir stellen in Siedlungen mit großen Häusern den Mietern auf unsere Kosten Aufenthaltsräume zur Verfügung“, berichtet Serifi. Immerhin deutete er an, dass der Allbau zumindest die Abbaukosten für seine jahrzehntelangen Mieter übernimmt.

Die müssen die Enttäuschung erstmal verdauen, beim Treff floss auch das eine oder andere Tränchen. Mieterin Sabine Froböse: „Hoffentlich bekommen wir wenigstens noch die Zeit für eine Abschiedsparty.“