Essen. . Ein Taxifahrer prangert Überschreitung der maximalen Parkzeit am Essener Fernbusbahnhof an. Aber die Stadt hält dagegen: „Bis jetzt liegen uns keine Anzeigen vor.“
Den Taxiunternehmen ist es untersagt, den Fernbusbahnhof an der Freiheit anzusteuern. Eine Spielregel, die seit jeher für Unmut sorgt – auch bei potenziellen Kunden, die aus Bussen aussteigen oder direkt zum Bus gebracht werden möchten. WAZ-Leser Norbert Czwienk, von Beruf Taxifahrer, schildert in einer Zuschrift an die Redaktion eine Begebenheit, die in den Vorwurf mündet, am Busbahnhof werde mit zweierlei Maß gemessen.
Norbert Czwienk schreibt: „Bekanntlich ist es in Essen Autos oder sogar Taxis untersagt, den Fernbusbahnhof zu befahren. Als Taxifahrer in der Nachtschicht beobachte ich fast täglich, dass zwei bis vier Reisebusse – manchmal auch Busse für den Schienenersatzverkehr – die ganze Nacht auf dem Fernbusbahnhof parken, während die Fahrer vermutlich in einem Hotel übernachten. Diese Busse stehen dann häufig auch noch um sechs oder sieben Uhr dort, wenn am Busbahnhof Hochbetrieb herrscht. Das kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein, oder? Ich frage mich: Wie steht die Stadt dazu?“.
Die WAZ bat die Stadtverwaltung um eine Stellungnahme. Ein Stadtsprecher weist darauf hin, dass beim Ordnungsamt bislang keine Beschwerden oder Anzeigen über parkende Busse am Fernbusbahnhof eingegangen sind. Zwar gebe es Parkflächen für Busse, allerdings liege die erlaubte Parkdauer bei maximal 60 Minuten. Von sich aus werde der Ordnungsdienst in den Abend- und Nachstunden allerdings nicht tätig. „Von 21 Uhr abends bis 7 Uhr in der Früh gibt es in der Regel keine Kontrollen des Ordnungsdienstes“, stellt der Sprecher klar. Eventuelle Verstöße gegen die maximale Parkdauer könnten folglich nicht geahndet werden.