Essen. . In Flüchtlingsunterkünften sind Windpocken ausgebrochen. Bezirksregierung spricht wegen „Ansturms von Flüchtlingen“ von dramatisch zugespitzter Lage.

Im Optipark in Essen sind Bewohner an Windpocken erkrankt. Daraufhin hat das Gesundheitsamt Essen die Flüchtlingsunterkunft vorsorglich gesperrt. Wie die zuständige Bezirksregierung in Arnsberg mitteilt, sind mittlerweile acht solcher Landeseinrichtungen betroffen – in Bad Berleburg, Bad-Driburg, Essen, Neuss, Olpe und Rüthen sowie zwei Notunterkünfte in Heiligenhaus und Hagen-Hohenlimburg.

„Wegen des Ansturms von Flüchtlingen spitzt sich die Situation in NRW dramatisch zu, es gibt enorme Engpässe“, so ein Sprecher der Bezirksregierung. Gut 2000 Plätze sind mittlerweile blockiert. Allein in der vergangenen Woche sind 4400 Flüchtlinge nach NRW gekommen. Zum Vergleich: 2012 waren es im Laufe eines Jahres 15 000.

Gesundheitsamt verhängt Blockade

Die Landeseinrichtung Optipark bietet Platz für höchstens 600 Flüchtlinge. Von Essen aus werden sie an die 396 Kommunen im Land weitergeleitet. „Zurzeit leben 579 Flüchtlinge im Optipark“, sagt der Sprecher.

Die vom Gesundheitsamt verhängte Blockade bedeutet: Vorerst darf niemand die Einrichtung verlassen, außerdem darf sie keine neuen Flüchtlinge aufnehmen. In der Vergangenheit ist die ansteckende Krankheit immer wieder ausgebrochen. Vorfälle, die keinesfalls als besorgniserregend gelten. Um die Ausbreitung zu stoppen, werden die Bewohner in der Regel geimpft. (mit dpa)