Essen. . Essens Oberbürgermeister reagiert auf die Kritik der CDU, dass die Kinder-Unfallkommission abgeschafft werde. Deren Sitzung ist 2014 ausgefallen.

In Essen sind im Vorjahr 201 Kinder verunglückt. Das bedeutet eine Zunahme von 2,6 Prozent (NRW: 0,7%). Um diese Zahlen zu senken, befasst sich seit 2008 auch eine Kinderunfall-Kommission mit dem Thema Sicherheit für junge Verkehrsteilnehmer. Doch diese nahm sich zuletzt eine fast zweijährige Auszeit, lautet die Kritik der CDU in Richtung des Oberbürgermeisters. Die CDU fordert, „das Gremium unverzüglich wieder ins Leben zu rufen.“

Die Kommission wird von der Verkehrsbehörde der Stadt geleitet und besteht aus Vertretern von Polizei, Politik, Stadtverwaltung, Verkehrsbetrieben und des Straßenbaulastträgers. Doch die Politik habe erst jetzt auf Nachfrage erfahren, dass diese Kommission wegen personeller und organisatorischer Umstellungen seit fast zwei Jahren nicht mehr einberufen wurde.“ Hier setze der OB die falschen Prioritäten. Anstatt vier Mitarbeiter für die Social-Media-Arbeit einzusetzen, sollte er einen Mitarbeiter für die Kinderunfallkommission einplanen.

Auf diese Kritik reagiert OB Reinhard Paß: „Die Mitteilung der CDU-Fraktion suggeriert, dass die Kinder-Unfallkommission zwei Jahre nicht getagt habe und des Weiteren, dass man sich ohne die Kommissionsarbeit nicht um Kinderunfälle kümmere. Beides ist nicht zutreffend.“

Polizei prüft jeden Kinderunfall im Detail

Allein 2014 sei die Sitzung der Kommission einmalig wegen erheblichen Änderungen im zuständigen Fachbereich Straßen und Verkehr entfallen. Dieser Prozess sei nun abgeschlossen und der nächste Termin für das vierte Quartal 2015 vorgesehen, kündigt er an. Darüber seien alle Ratsfraktionen, Gruppen und Einzelmitglieder sowie die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses im Schreiben vom 29. Juni informiert worden. Darin sei deutlich gemacht worden, dass die Polizei jeden einzelnen Kinderunfall einer besonders detaillierten Prüfung unterzieht. „Soweit erforderlich, werden in Zusammenarbeit mit der Verwaltung jederzeit Schutzmaßnahmen ergriffen“, versichert Paß.

Die Unfallkommission werde also mitnichten abgeschafft, denn die Senkung von Kinderunfällen habe in der Verwaltung weiterhin Priorität. Paß: „Die Arbeit lief im Hintergrund und läuft zum Schutz unserer Kinder unverändert weiter.“