Essen. . „Wir wollen keine Rechtspopulisten“: Zur Kundgebung gegen die Partei kamen am Samstag nur halb so viele Teilnehmer wie angekündigt
Beim Parteitag der „Alternative für Deutschland“ gingen rund 70 Demonstranten von „Essen stellt sich quer“ auf die Straße. Sie protestierten gegen den rechten Flügel der Partei
„Liebe Flüchtlinge, willkommen in Deutschland“ prangt dreisprachig auf den Bannern der Protestler. Mit schwingenden Fahnen, Seifenblasen und Trillerpfeifen empfangen sie die AfD-Anhänger. Aus den Boxen dröhnt Musik. „Die Ärzte“ und „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen. Die Grüne, Die Linke, Antifa und die Deutsche Kommunistische Partei – das Bündnis „Essen stellt sich quer“ protestiert mit rund 70 Demonstranten vor dem AfD-Parteitag. Nur etwa die Hälfte der ursprünglich angemeldeten Personen.
Rund 4000 Mitglieder sind gekommen
Deutlich mehr Leute wollen am heißesten Tag der Woche ins Innere der Grugahalle. Vor dem Eingang schlängeln sich lange Menschenreihen. Dutzende Autos und Reisebusse entlassen die Anhänger vor dem Gelände. Rund 4000 Mitglieder sind gekommen.
„Wir wollen keine Rechtspopulisten in unserer Stadt“ und dafür – so signalisiert „Essen stellt sich quer“ – sei die Alternative für Deutschland ein Sammelbecken. „Nur weil man einen Anzug trägt oder ein hübsches Kleid, ist man nicht weniger rechts“, tönt es aus dem Megaphon.
Sonst gingen die Protestler von „Essen stellt sich quer“ gegen HoGeSa und Pegida auf die Straße, gegen Rassismus und für Toleranz. Warum nun auch beim AfD-Parteitag? „Das ist eine klare Sache“, erklärt Max Adelmann prompt. „Wir wollten zeigen, dass wir dagegen sind. Gegen Parteien wie die AfD in unserer Stadt.“ Für den Sprecher des Bündnisses liegt die Gesinnung der Parteianhänger auf der Hand. „Wenn man mal den liberalen Flügel der AfD weglässt, ist es offensichtlich, dass sich hier Erzkonservative, Rechtspopulisten und sogar ehemalige Nazis tummeln.“ Gegen 11 Uhr räumen die Protestler von „Essen stellt sich quer“ das Feld.