Essen. . Beim Sonderparteitag der Alternative für Deutschland ab Samstag in der Essener Grugahalle sollen die Mitglieder darüber abstimmen, ob Parteigründer Bernd Lucke oder die rechtslastige Herausforderin Frauke Petry den Vorsitz übernimmt.

Für das Linksbündnis „Essen stellt sich quer“, das Samstag ab 9 Uhr die zum Parteitag anreisenden AfD-Mitglieder an der Grugahalle protestierend empfangen will, ist die Sache klar. Die Alternative für Deutschland ist eine rechtsextreme Partei. Tatsächlich fällt auf dem Sonderparteitag in Essen am Wochenende die Entscheidung, ob die erst 2013 gegründete AfD einen strammeren Rechtsaußenkurs einschlägt.

Wie der Kampf um den AfD-Vorsitz ausgeht, weiß niemand

Der eher gemäßigte Parteigründer Bernd Lucke wird von der offen mit dem rechten Rand der Gesellschaft wie etwa der Pegida-Bewegung flirtenden sächsischen Landesvorsitzenden Frauke Petry herausgefordert. Wie der Kampf um den Parteivorsitz ausgeht und ob die Alternative in der Folge daran zerbricht, weiß niemand. Laut einer Forsa-Umfrage sind über die Hälfte der Mitglieder für Lucke und nur ein Viertel für Petry, aber die meisten für eine rechtere Politik als der konservative Lucke.

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4000 der rund 22.000 Mitglieder haben sich laut Anfrage bei der Partei für einen Sitz in der Grugahalle angemeldet. Dass die Wahl auf Essen fiel, nicht gerade eine Hochburg der einst als Anti-Euro-Sammelbecken gestarteten AfD, ist eher Zufall: Die Grugahalle war kurzfristig zu buchen, nach dem auf dem letzten Parteitag in Bremen Anfang Februar die Entscheidung fiel, die bisherige Dreifachspitze durch einen alleinigen Vorsitzenden zu ersetzen.

Aus komplizierten Verfahrensgründen gilt der Bremer Beschluss für die Einzelspitze nicht mehr automatisch. Und es liegen bereits Anträge in Essen vor, die sich gegen die Wahl eines starken Parteiführers quer legen.