Essen. Gäste eines Essener Biergartens hatten keine Lust auf eine spontane Siegesfeier von AfD-Mitgliedern. Das Video ist derzeit ein Hit in den Netzwerken.

Das hatte sich die AfD so schön gedacht: Bei lauschigen Sommertemperaturen sollte am Samstagabend der Sieg des rechten Flügels um Frauke Petry in einem Essener Biergarten, dem Wassergarten im Grugapark, gefeiert werden. Was dann passiert, zeigt ein Youtube-Video, das derzeit fleißig in den Sozialen Netzwerken geteilt wird.

Biergarten-Gäste haben keine Lust auf AfD-Party

"Wir haben heute Lucke in die Welt geschickt", freut sich der AfD-Vertreter am Mikrofon und bittet: "Wo ist die Frauke? Die soll nach vorne kommen!"

Die Gäste machen den Partei-Vertretern allerdings gehörig einen Strich durch die Rechnung. Ganz typisch Ruhrpott nehmen sie kein Blatt vor den Mund.

"Habt ihr einen an der Karre? Ich will ein Bier trinken in meinem Biergarten. Das ist hier keine politische Veranstaltung", ruft ein Besucher den AfD-Mitgliedern entgegen. "Mach die Musik wieder an da. Wir haben mit eurem Scheiß hier nix zu tun!"

Als Protest aus mehreren Ecken des Biergartens kommt, räumt die AfD das Feld: "So, der Parteitag ist hier zu Ende. Das ist alles sehr traurig..."

"Ja, sehr traurig. Jetzt mach die Musik wieder an", ruft der Gast.

"Das hab ich geahnt", stellt der AfD-Vertreter abschließend fest. "So, wir machen mit Musik weiter." Applaus aus dem Biergarten.

Unterstützung bei Youtube

Und auch bei Youtube stößt der Protest auf Unterstützung. "So isset hier im ReWir. Wir lassen uns nix gefallen. Dat Bierken ist uns heilig, und wer uns krumm kommt, dem sagen wir Bescheid. Ich bin stolz, ein Pottler zu sein. Glückauf ", kommentiert ein Nutzer. Ein anderer schreibt: "Wer auch immer der Zwischenrufer war: Danke!"

Auch interessant

Eine Mitarbeiterin des Grugaparks erklärte am Montag, wie es zu der Situation in dem Biergarten gekommen sei. Demnach habe die Grugahalle beim Biergarten angerufen und angekündigt, dass Besucher der Grugahalle – dort fand der AfD-Bundesparteitag statt – den Biergarten besuchen wollen. Einer dieser Besucher sei später zum DJ gegangen, der im Biergarten Musik spielte, und habe gesagt, dass er etwas mitteilen wolle. Daraufhin habe er das Mikrofon genommen.

Weder der Pächter des Biergartens noch der Grugapark hätten im Vorfeld von einer politischen Rede gewusst, erklärte die Mitarbeiterin. (kari/pg)