Essen. Ungeachtet der Vorwürfe rund um den Stadionbau tritt der Ex-Chef der GVE seinen Dienst bei der Stadt an. Neue Aufgabe: Gefährdungsbeurteilungen.
Ungeachtet der Vorwürfe gegen seine Person im Zusammenhang mit dem Stadionbau an der Hafenstraße tritt der ehemalige Geschäftsführer der „Grundstücksverwaltung Essen“ (GVE), Andreas Hillebrand, am 1. Juli seinen Dienst bei der Stadtverwaltung an. Im Dezernat von Personal- und Ordnungsdezernent Christian Kromberg, der auch für die Feuerwehr zuständig ist, wird sich Hillebrand mit „Gefährdungsbeurteilungen“ befassen.
Die Prüfung arbeitsrechtlicher Schritte gegen den ehemaligen GVE-Chef bleibe davon unbenommen. Die Stadt wartet dafür auf die abschließende Einschätzung der von der GVE beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sowie auf das Ergebnis der Belegprüfung durch das Rechnungsprüfungsamt.
Rechtsstreit bei Kündigung wahrscheinlich
Wie berichtet, sieht sich Hillebrand dem Vorwurf ausgesetzt, er habe den Aufsichtsrat über die wahren Kosten des Stadionbaus im Unklaren gelassen. Laut GVE besteht kein Zweifel daran, dass Hillebrand dem Kontrollgremium ein Jahr lang die falschen Zahlen vorgelegt hat. Hillebrand bediente sich dafür einer offensichtlich nur auf Schätzungen basierenden Kostenrechnung, die er beim Generalplaner Klaus Wolff bestellt hatte. Das Angestelltenverhältnis zwischen Hillebrand und der GVE war im gegenseitigen Einvernehmen beendet worden, nachdem ihn der Aufsichtsrat zunächst vor die Tür gesetzt hatte.
Bei der Stadt tritt Hillebrand seinen Dienst zu schlechteren Konditionen an. Sollte es dennoch auf eine Kündigung hinauslaufen, gilt ein Rechtsstreit als wahrscheinlich. (schy)