Der Streit um die Kosten für das Stadion Essen eskaliert
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Essen. Essens OB Reinhard Paß fordert in Sachen Kostenexplosion beim Stadionprojekt Aufklärung von Ex-Stadtdirektor Christian Hülsmann. Der schießt zurück.
Die Auseinandersetzung um die Kostenexplosion beim Stadionprojekt und um die Frage, wer wusste was, nimmt an Schärfe zu. So forderte Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) den ehemaligen Stadtdirektor Christian Hülsmann am Montag schriftlich auf, Unterlagen aus seiner Amtszeit, die sich in seinem Besitz befinden und zur Aufklärung beitragen könnten, offenzulegen. Paß reagierte damit auf die Äußerungen Hülsmanns auf dem CDU-Parteitag am Wochenende. In Anspielung auf die lückenhafte Aktenlage bei der städtischen GVE sagte Paß der WAZ: „Vielleicht hat Herr Hülsmann ja, wonach wir suchen.“
Hülsmann dürfte sich in seinem Eindruck bestätigt fühlen, „dass man mit sehr viel Eifer bemüht ist, anderen die Verantwortung in die Schuhe zu schieben“, wie er es am Montag vor der Presse formulierte. Dort präsentierte er Details zur „Elefantenrunde“, die 2008 dem Gesellschafterbeschluss vorausgegangen war, der es GVE-Chef Andreas Hillebrand erlaubte, fünf Prozent der Projektkosten auszugeben, um den Stadionbau auf den Weg zu bringen.
Laut Hülsmann herrschte in der Runde, an der auch Reinhard Paß als SPD-Fraktionschef teilnahm, Einvernehmen darüber, dass die GVE Geld für Planung und Beratung ausgeben könne. Hillebrand habe von 300.000 bis 400.000 Euro gesprochen. Auch er frage sich, wie daraus 3,3 Millionen allein für die Unternehmensberatung Roland Berger werden konnten, sagte Hülsmann. Er könne aber nicht akzeptieren, dass sich damals Beteiligte wegduckten. Hülsmann wörtlich: „Der OB macht sich vom Acker.“
OB Paß reagierte derweil auf Forderungen aus der Politik, auch die Stadt möge Hillebrand vor die Tür setzen. Sollten sich mögliche Pflichtverletzungen belegen lassen, werde über arbeitsrechtliche Schritte entschieden. (schy)
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