Essen. Der Rat der Stadt Essen hat 750 weitere Plätze in neuen Asylheimen beschlossen. Pro Asyl kritisiert die Umstände in den neuen Flüchtlingsunterkünften.

Angesichts steigender Flüchtlingszahlen hat der Rat der Stadt Essen beschlossen, 750 weitere Plätze in neuen Asylheimen zu schaffen. Diese entstehen an: der Hubertstraße in Frillendorf (150 Plätze), der Lerchenstraße in Bredeney (100), der Papestraße in Holsterhausen (150), dem Pläßweidenweg in Horst (100), der Prosperstraße in Dellwig (100) der Ruhrtalstraße in Kettwig (150). Der Standort Stauseebogen in Heisingen wurde zunächst zurückgestellt, weil dort Fragen zu Wasserwirtschaft und Ausgleichsflächen geklärt werden müssen.

Pro Asyl kritisiert derweil, dass die Zusage einer „wohnungsähnlichen“ Unterbringung mit den geplanten Containern nicht eingelöst werde. „Wenn sich 30 Personen drei Herde und zwei Spülen teilen, ist das selbstbestimmte Versorgen einer Familie unmöglich“, sagt Kathrin Richter von Pro Asyl. Die Waschräume seien beengt und so angelegt, „dass jeder Respekt vor der Intimsphäre fehlt“. Für viele Frauen aus anderen Kulturkreisen sei das eine Zumutung. „Die Flüchtlinge leben oft bis zu einem Jahr in den Heimen, da ist das keine Nebensache.“ Sozialdezernent Peter Renzel hat zugesagt, das Thema auf der nächsten Sitzung des Sozialausschusses zu behandeln.