Essen. Die Vorsitzenden der Essener Fußballkreise haben dem Essener Sportbund eine Resolution gegen Gewalt übergeben. Nun stehen die Vereine in der Pflicht.

Es war ein großer Haufen Papier, den Bernhard Görgens, Vorsitzender des Essener Sportbunds (Espo), von den Vorsitzenden der beiden Fußballkreise entgegennahm. Die vielen Seiten haben starke Symbolkraft: Es sind die Selbstverpflichtungen gegen Gewalt im Essener Sport, die alle 80 Vereine in den zwei Fußballkreisen unterschrieben haben. „Wir sind schon ein bisschen stolz, dass wirklich alle dabei sind“, sagten die Kreis-Vorsitzenden Thorsten Flügel und Werner Ozdoba bei der Übergabe der Dokumente im Haus des Sports.

Klubs droht Verlust von Fördermitteln und Platznutzungsrechten

Nach Gewaltausbrüchen im Essener Fußball hatten die Funktionäre Ende März zu einem Krisengipfel geladen und dort die Selbstverpflichtungen zur Unterschrift an die Vereine verteilt. Außerdem wurde damals ein Vorgehen gegen Krawallklubs präsentiert: Einer Anhörung folgt eine Entscheidung des Espo-Hauptausschusses. Bei massiven Verfehlungen droht Klubs der Ausschluss aus dem Espo und damit verbunden die Herausnahme aus dem Spielbetrieb. Zudem könnten den Vereinen Fördermittel und Platznutzungsrechte gestrichen werden.

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„Wenn jetzt wieder was passieren sollte, haben wir erheblich mehr Möglichkeiten, die Täter an den Hörnern zu packen“, sagte Espo-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg mit Blick auf die Selbstverpflichtungen und das Ausschluss-Prozedere. Rohrberg beschäftigt sich gerade intensiv mit dem Fall des BV Altenessen, der inzwischen bundesweit Schlagzeilen gemacht hat. Die gegnerischen Vereine aus der B-Kreisliga fühlten sich eingeschüchtert und hatten den Klub boykottiert, so dass dieser gerade aufgestiegen ist. Wolfgang Rohrberg hat für Donnerstag die Boykott-Vereine zum Espo eingeladen und spricht danach noch mit den Altenessener Verantwortlichen. „Ich will mir zu diesem Thema mein eigenes Bild machen“, erklärt er.

BV Altenessen hat Testspiele vereinbart

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Auch im zuständigen Fußballkreis 13 werden die Entwicklungen beim BV Altenessen interessiert verfolgt. Der baut die Mannschaft gerade komplett um, hat zudem einen neuen Trainer. Erste Testspiele sind inzwischen wieder vereinbart - gegen Klubs aus den Nachbarstädten Mülheim, Bochum und Oberhausen.

In der Essener Fußballszene ist man derweil durchaus gespannt, welcher Klub aus den eigenen Reihen als Erster wieder, und vor dem regulären Spielbetrieb, gegen den BV Altenessen antritt.