Essen. Die „Amtliche Radkarte“ für Essen und Mülheim ist jetzt neu erschienen. Doch es gibt noch viel mehr Pläne, mit denen Fahrradfahrer sich orientieren können

Die Allround-Karte

Druckfrisch aus dem Amt für Geoinformation: 5,50 Euro kostet die „Amtliche Fahrradkarte“ für Essen und Mülheim, Ausgabe 2015, ein spiralgebundenes Heft in Quadratformat mit mehr als 70 Seiten. Diese Karte unterscheidet Radwege der Rad-„Hauptroute“ ohne Autoverkehr und mit Autoverkehr, auch Schleichwege der „Nebenrouten“ sind markiert, und eingezeichnet sind außerdem bekannte überregionale Routen wie der „Ruhrtal Radweg“ oder der „Emscherpark Radweg“. Gedruckte Auflage: 4000. „Der Vorgänger von 2013 ist mittlerweile weitgehend vergriffen“, berichtet Stefan Reinders vom Amt für Geoinformation. Am Kontrast und an der Lesbarkeit auch kleiner Schriften wurde nochmals gearbeitet, die Einträge von Servicestellen oder Radhändlern aktualisiert. Fazit: Mit dieser Karte kann man nichts falsch machen. Sie eignet sich hervorragend für den, der Essen auf dem Rad erkunden will, ohne dabei ständig Autos um sich haben zu wollen.

Die inspirierenden Karten

Nicht ganz neu, aber immer wieder überraschend: „Grün und Gruga“ hat ein Set an Faltkarten herausgegeben, das Radtouren nach Themen sortiert. Sämtliche Pläne stehen auch als Download im Internet bereit (www.essenerfahren.de), doch die Karten sind auch im praktischen Set gratis im Infocenter des Grugaparks (Orangerie) erhältlich. Zwölf Themen-Touren machen Lust aufs Radeln: Die Zechen-, Bahntrassen-, Biergarten-, oder Kirchentouren, teilweise unterschieden in „Nord“ und „Süd“ führen den Radler über bekannte Strecken an Sehenswürdigkeiten oder lohnenden Ausflugszielen entlang. Auch zuletzt errichtete Strecken wie die „Tal-Route“ im Nordwesten der Stadt (führt von Haus Ripshorst, Oberhausen, bis zur Trasse Rheinische Bahn, Schönebeck) sind berücksichtigt. Fazit: Dieses Set eignet sich für alle, die glauben, in Essen schon alles gesehen zu haben. Dass „Grün und Gruga“ die Karten verschenkt, ist eigentlich eine Schande.

Die für den Norden

Jetzt wird’s regional, nicht mehr lokal: Die Emschergenossenschaft hat erst kürzlich eine sehr ansehnliche Radkarte veröffentlicht, gemeinsam mit dem Fahrradclub ADFC. „Emscher-Weg“ heißt sie etwas schlicht, sie weist den Weg entlang eines der wichtigsten Bau-Projekte der Region: Die ehemalige Köttelbecke zwischen Holzwickede und Dinslaken wird seit 1990 und noch bis 2020 renaturiert für 4,5 Milliarden (!) Euro; ihre Zuflüsse, zum Beispiel die Essener Berne, ebenfalls. Die Karte „Emscher-Weg“ lotst Radler nicht nur durch den Norden der ganzen Region, sondern erklärt auch Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, vermittelt Wissenswertes zur Wasserwirtschaft und macht neugierig auf die Weiten des Ruhrgebiets. Fazit: Die Karte für alle, die den Blick über den Tellerrand wagen möchten. 9,95 Euro, erhätlich im Handel.