Essen. In Essen kann am 28. Mai endlich der eineinhalb Kilometer lange Lückenschluss für den künftigen Radschnellweg eröffnet werden. Fertig ist er längst.
Lang genug hat es gedauert. Eines der aktuell wichtigsten Fahrrad-Projekte, der Lückenschluss zwischen Rheinischer Bahn und Grugatrasse an der Stadtgrenze zu Mülheim, wird am 28. Mai offiziell eröffnet. Diesen Termin nannte jetzt der Regionalverband Ruhr (RVR) als Projektbetreiber. Möglicherweise werden die Bauzäune schon einige Tage vorher abgebaut. Es wird auch Zeit. Denn der neue Radweg ist längst fertiggestellt – und das seit über einem Monat. Trotzdem durfte diese eineinhalb Kilometer lange Route bisher nicht freigegeben werden. Und das lag an nur fünf Metern.
Weil am neuen Bahnübergang unweit vom Frohnhauser Weg die Sicherheitsumlaufsperre fehlt. Es ist nur ein Geländer. Aber darauf besteht das Eisenbahnbundesamt. Schließlich sollen die Radfahrer abgebremst werden, bevor sie die Gleise überqueren. Auch wenn dort auf dem kleinen Nebengleis zum Gewerbegebiet auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Rosenblumendelle nur ganz wenige Güterzüge pro Woche fahren – und das im Schritttempo.
Hindernisse überwinden
Vorschrift hin – Vorschrift her. An Wochenenden nutzten trotzdem schon hunderte Radler den Verbindungsweg des künftigen Radschnellweges und fuhren einfach an den Umzäunungen vorbei, beobachtete der Essener ADFC-Vorsitzende Jörg Brinkmann. Als der kleine Bahnübergang vor drei Monaten noch nicht asphaltiert war, hoben gar einige Biker ihr Fahrrad hoch und überwanden die wenige Meter Hindernis zu Fuß.
Inzwischen ist der Asphalt längst getrocknet. Nur die Umlaufsperre fehlt. „Deshalb durften wir zum offiziellen Auftakt der Aktion Stadtradeln am Montag den neuen Radweg noch nicht benutzen. Das hatten wir eigentlich vor“, so Brinkmann.
NRZ-Leser Rolf Hotopp stoppte vor wenigen Tagen vor den Bauzäunen, fuhr stattdessen den Umweg – und ärgerte sich. „Weil die Oberfläche für Radfahrer schlechter ist, und weil man durch die Unterführungen muss“, sagte er. Sicherer ist das nicht.
Sperre wird jetzt installiert
„Warum sich da solange nichts tat, ist mir auch schleierhaft“, so ADFC-Vorsitzender Jörg Brinkmann. Zumal der Bahnübergang grundsätzlich längst genehmigt war. RVR-Projektleiter Christoph Haep beendete nun das Rätselraten. Das Sicherheitsgeländer ist eingetroffen. „Es wird jetzt eingebaut.“ Und dann heißt es für die Radler: Freie Fahrt.