Essen. . Aktion „Stadtradeln“ läuft vom 11. bis 31. Mai. Radfahrten werden dokumentiert, Essen macht bei bundesweiter Kampagne mit. Hoffen auf gute Zahlen.

1000 Bürger, die mitmachen – das wäre eine Zahl, mit der sich sehr gut leben ließe, findet Stefan Wolter, Organisator der Aktion „Stadtradeln“ in Essen. „Wir hoffen, diese Marke zu erreichen – weitere Luft nach oben ist natürlich immer.“

Die Rad-Saison geht los, auf den Straßen im Stadtgebiet sind spätestens seit Mitte März erkennbar vermehrt Fahrradfahrer unterwegs, von den attraktiven Trassen und beliebten Ausflugsrouten ganz zu schweigen – doch was ist mit dem Rad im Alltag? Womöglich sogar: weitgehend als Auto-Ersatz? Zumindest mal für drei Wochen lang?

Stadt Essen will Radverkehr fördern

Die Stadt Essen, die sich offiziell auf ihre Fahnen geschrieben hat, den Anteil des Radverkehrs signifikant steigern zu wollen, macht im Mai zum vierten Mal bei der bundesweiten Aktion „Stadtradeln“ mit. Von Samstag, 11. Mai, bis Sonntag, 31. Mai, sollen möglichst viele Bürger möglichst oft das Rad benutzen und ihre Fahrten in einem Online-Tagebuch dokumentieren. Insgesamt 13 Revier-Kommunen nehmen zur selben Zeit teil, den besten Teilnahmewert erzielte Essen im Jahr 2013 mit etwas mehr als 900 aktiven Bürgern. Sie erradelten im damaligen Zeitraum rund 247.000 Kilometer. Im letzten Jahr sank die Zahl der Teilnehmer auf 713: „Das lag vermutlich am Pfingst-Sturm“, sagt Wolter. Das „Stadtradeln“ musste damals kurzfristig verschoben werden, weil die meisten Radwege unpassierbar waren.

„Die Anmeldefrist für das diesjährige Stadtradeln hat eben erst begonnen“, die notwendigen Faltblätter und Werbeplakate seien derzeit im Druck; wie immer können sich Teilnehmer in Gruppen organisieren; auch freie Gruppen für jedermann sind dabei, und es wird erwartet, dass auch Parteien, Verbände, Kirchen und Gruppen aus vielen Stadtteilen sich beteiligen. Preise gibt es auch, wie in jedem Jahr.

1000 Radler sollen durch Essen fahren

1000 aktive Radler als Wunschwert in einer 570.000-Einwohner-Stadt — ist das viel oder wenig? „In anderen Kommunen machen möglicherweise mehr Bürger mit“, räumt Wolter ein, „aber in anderen Städten gibt es auch eine traditionsreichere Rad-Kultur.“ Stimmt, wenn man bedenkt, dass die bundesweite Anti-Auszeichnung „Rostige Speiche“ vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) von 1991 stammt. Andererseits: Dafür, betonen viele Rad-Aktivisten in diesen Wochen, ist Essen schon seit 20 Jahren Mitglied der landesweiten „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte“. So gesehen: Ob das Glas in Essen eher halb leer oder halb voll ist, hängt vor allem davon ab, welche Wege man täglich benutzt. Das „Stadtradeln“ könnte ein guter Anlass sein, neue Pfade einzuschlagen.

Anmeldung ab sofort möglich: www.stadtradeln.de

Ein Rad-Erlebnistag und viele Touren 

Der Messeparkplatz in Rüttenscheid ist Ausgangs- und Endpunkt dreier Touren, zu denen die städtische Marketing-Gesellschaft EMG am Sonntag, 26. April, einlädt. Dann gibt es den so genannten „Rad-Erlebnistag“ mit viel Programm nicht nur am Messeparkplatz, sondern auch entlang der Strecke.

Die Auswahl: Eine familienfreundliche Kurzstrecke (20,1 Kilometer) führt vor allem über die beliebten Bahntrassen. Die Lang-Strecke misst 35,8 Kilometer und hat als nördlichsten Punkt den Nordstern-Park in Gelsenkirchen. Und dann wäre da noch der „Tweed Ride“, der zwar nur 14,5 Kilometer misst, aber für Schaulustige besonders lohnend sein wird: Der „Tweed Ride“ richtet sich an Besitzer von klassischen oder nostalgischen Rädern. Die Abfahrtszeiten liegen zwischen 10 und 15 Uhr, Teilnehmer können selbst entscheiden, wann sie losrollen. Zielankunft soll bis 17 Uhr sein. Das Startgeld beträgt 2,50 Euro für Erwachsene und 1,50 Euro für Kinder. Für Zuschauer hat die EMG ein Bühnenprogramm auf dem Messeparkplatz vorbereitet. Infos: www.essen-perpedal.de

Auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) und die Essener Fahrrad-Initiative (EFI) haben wieder ein umfangreiches Tourenprogramm für die Radsaison aufgelegt – einen Tag vor dem Rad-Erlebnistag zum Beispiel, am Samstag, 25. April, führt eine Tour von der Uni (Radweg Rheinische Bahn) zur Zeche Zollverein und zurück. „Eine leichte Tour für alle, die Essen noch nicht so gut kennen“, erklären die Veranstalter. Treffpunkt ist um 15 Uhr. Weitere Touren führen bis weit über die Stadtgrenzen hinaus. Programm: www.adfc-nrw.de