Essen. Heute startete das „Stadtradeln 2015“ auf dem Kopstadtplatz. Bis Ende des Monats sollen möglichst viele Essener teilnehmen. Der ADFC bietet diese Woche gleich vier Touren an – darunter auch für Profis

Rauf auf den Sattel – Essen strampelt sich nach vorne. Heute Nachmittag startete das „Stadtradeln 2015“ auf dem Kopstadtplatz in der City. Bis Ende des Monats sollen sich möglichst viele Essener auf das Fahrrad schwingen und Kilometer machen – egal, ob auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder beim Ausflug ins Grüne. Um mobil zu sein, braucht man keinen Motor.

Beim bundesweiten Wettbewerb um die meisten geradelten Kilometer will die Ruhr-Metropole ganz vorne in der ersten Liga spielen – angespornt auch deshalb, weil gleichzeitig die Bewerbung zur „Grünen Hauptstadt Europa“ läuft und Essen als ehrgeiziges Ziel formuliert hat, bis zum Jahre 2035 den Anteil der Radfahrer im Verkehr auf 25 Prozent zu steigern. Dann wären genau so viele Radler auf den Straßen wie Autofahrer, weil auch der Anteil der Fußgänger sowie Bahn- und Busnutzer bis dahin sich jeweils 25 Prozent erhöhen soll.

200 Städte und Kommunen beim Stadtradeln 2015 dabei

Noch klingt das utopisch. Derzeit haben die Radfahrer gerade die Fünf-Prozent-Hürde genommen. Da müssen noch einige Prozentpunkte drauf. Das gerade gestartete „Stadtradeln“ soll dazu Ansporn geben. Zum vierten Mal nimmt die Stadt an der bundesweiten Aktion von Klima-Bündnis e.V. teil. Im vergangenen Jahr machten mehr als 700 Anwohner und Pendler mit und legten fast 190.000 Kilometer zurück. Und das trotz des verschobenen Starts nach dem Orkan Ela. Beim Wettbewerb 2013 schafften die Radler gar 247.000 Kilometer, sparten 35 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid ein und brachten die Stadt Essen auf den achten Platz.

200 Städte und Kommunen haben sich zum „Stadtradeln 2015“ angemeldet – darunter 13 aus dem Ruhrgebiet. Die gefahrenen Kilometer werden in einer Online-Datenbank gesammelt. Wer jetzt noch schnell mitmachen will, kann sich anmelden unter: www.stadtradeln.de. Nach dem 31. Mai wird ausgezählt – dann steht der Sieger fest.

Der Essener Allgemeine Deutsche-Fahrradclub unterstützt die Kampagne von Beginn an. Um den Kilometerstand in die Höhe zu bringen, organisiert der ADFC in dieser Woche gleich vier Fahrrad-Touren (Infos: www.adfc-nrw.de/essen). Darunter ist sogar eine 200 Kilometer lange Strecke, die an einem Tag bewältigt werden soll. Die ist wirklich nur was für Biker, die einen langen Atem und stahlharte Muskeln in den Beinen haben.

Die Radtouren des ADFC

Start ist am Donnerstag, den 14. Mai, mit ADFC-Tourleiter Alfred Fox. Um 10 Uhr geht es auf dem Borbecker Platz am S-Bahnhof in Richtung Niederrhein los. Ziel ist das Bauerncafé Selders in Drevenack, wo eingekehrt wird. Die etwa 80 Kilometer lange Tour wird sehr flott gefahren und ist daher nur etwas für gut konditionierte Radler.

Noch schneller und viel weiter geht es mit Tourleiter Norbert Lorch am Samstag, den 16. Mai, über die Bergischen Bahntrassen. Gestartet wird morgens um 7 Uhr an der Radstation am S-Bahnhof Essen-Kupferdreh. Die Tour ist 200 Kilometer lang. Deshalb ist hier ausnahmsweise eine Anmeldung erforderlich: 465765.

Am Sonntag, den 17. Mai, bietet der ADFC zwei Fahrradtouren an. Wer es sehr flott mag, fährt mit Alfred Fox nach Kirchhellen-Feldhausen zum Schmückerhof (Einkehr). Gestartet wird um 10 Uhr auf dem Borbecker Marktplatz am S-Bahnhof. Länge: 60 km. Deutlich gemächlicher, dafür umso informativer ist die Tour mit dem Essener ADFC-Vorsitzenden Jörg Brinkmann entlang der Standorte ehemaliger Bergwerke im Essener Osten und Süden. Unterwegs wird die Geschichte der Zechen erzählt. Die ganztägige Tour ist nur 45 Kilometer lang, aber an manchen Stellen etwas hügelig. Sie startet am Sonntag, 10 Uhr, in der Essener City auf dem Willy-Brandt-Platz. (Mehr Auskünfte gibt es unter:
422104).