Essen. Maler, Schreiner, Fuhrpark-Mitarbeiter: Auch im Essener Polizeipräsidium wurden Tarifstellen abgebaut. Das kritisiert die Gewerkschaft der Polizei.
In Düsseldorf hat sich der NRW-Innenausschuss mit der Personalsituation bei der Polizei beschäftigt, dabei ging es um insgesamt 326 unbesetzte Tarifstellen. In Essen liegt die Zahl dieser nicht besetzten Stellen im einstelligen Bereich, das mache bei insgesamt 200 Stellen etwa fünf Prozent aus, sagt Heiko Müller, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Kreisgruppe Essen/Mülheim. Das mache sich bereits bemerkbar. „Und wenn das so weitergeht, wird es diese Tarifstellen bald nicht mehr geben.“
In den Jahren 2013 und 2014 etwa wurden im Essener Präsidium Tarifstellen im zweistelligen Bereich nicht nachbesetzt. Das betraf vor allem den handwerklichen Bereich und dort Schreiner und Maler, aber auch die Küche und diejenigen, die für die Fahrzeuge zuständig seien. Hinzu kommen Bürokräfte wie etwa Rechtsanwalts- und Notargehilfen.
Belastung steigt für Kollegen
Die Folgen der fehlenden Stellen seien zwar vor allem intern spürbar. Aber auch der Bürger bemerke die schrumpfende Stellenzahl etwa dann, wenn er eine Behördennummer wähle („das betrifft nicht die 110“). Dann könne es mitunter länger dauern, weil nicht gleich jemand an den Apparat gehe.
Laut Innenminister Ralf Jäger (SPD) haben die unbesetzten Stellen nichts mit den hoheitlichen Aufgaben der Polizei zu tun. Dies führe nicht dazu, dass auch nur ein Streifenwagen weniger auf den Straßen unterwegs sei. Dennoch, sagt Müller, spüren den Wegfall vor allem die Kollegen, die die weiterhin anfallenden Arbeiten erledigen, denn für sie steige die Belastung deutlich. Und für diejenigen, die in diesen Bereichen ihre Ausbildung beenden, heißt das schlimmstenfalls: keine Weiterbeschäftigung. (sag)