Essen. . Das „Open Air Klo“ am Handelshof stinkt weiter vor sich hin. Bis zum Frühjahr hatten die Anrainer auf eine Lösung gehofft. Daraus wird nichts.

Endlich Sonne, endlich Wärme! Was die meisten Menschen derzeit tief und freudig durchatmen lässt, wird für die Anrainer am Handelshof wieder zur Plage: Mit den steigenden Temperaturen nimmt der Gestank vor ihrer Haustür zu. Aus dem so genannten „Open-Air-Klo“ steigt ein penetranter Urin-Geruch auf. Süßlich beißend.

„Es ist kaum auszuhalten“, klagt ein Mitarbeiter der Touristikzentrale. Mit jedem Mal, wenn für ratsuchende Touristen die gläserne Tür aufgeht, breitet sich die Wolke in den Geschäftsräumen aus. Es bleibt nur: Nase zuhalten.

Seit nunmehr anderthalb Jahren kämpfen die Anrainer gegen das „Open-Air-Klo“, das eigentlich ein Notausgang für den Kaufhof ist, allerdings von der Trinker- und Drogenszene am Willy-Brandt-Platz als „stilles Örtchen“ umfunktioniert wurde. Zuletzt hieß es, dass das Problem bis zum Frühjahr 2015 beseitigt sein soll. Deckel drauf! Doch das Ganze verzögert sich weiter – zum Leidwesen von Geschäftsleuten und Passanten.

Neue Notausgangs-Lösung verzögert sich

„An uns liegt es nicht, wir sind seit Monaten an dem Thema dran und haben selbst großes Interesse, dass dieser Notausgang geschlossen wird“, sagt Bodo Schmidt, Geschäftsführer der Kölnischen Haus- und Grundstücksverwaltung Dr. Koerfer & Co., Eigentümer der Kaufhof-Immobilie. Bevor das „Open-Air-Klo“ geschlossen werden kann, muss ein neuer Notausgang für das Untergeschoss im Warenhaus her. Die Koerfer-Grundstücksgesellschaft ist bereit, rund 100 000 Euro zu investieren. Ein Glücksfall, wie die Stadt weiß.

Doch wie immer liegt der Teufel im Detail: Zum einen wollte der Kaufhof nicht auf Fläche verzichten. Deshalb musste eine zweite Variante erarbeitet werden. Zum anderen war offenbar auch die Abstimmung zwischen der Koerfer-Grundstücksgesellschaft und der Stadt komplizierter als erwartet. Zuletzt gab es wohl noch Diskussionen um das Brandschutzkonzept, dem auch die Feuerwehr zustimmen muss und die noch einige Fragen geklärt haben wollte. Bei der Stadtverwaltung ist man nach dem jüngsten Treffen von Vertretern der Stadtverwaltung, einem Brandschutzgutachter und der Feuerwehr dennoch zuversichtlich: „Ich denke, wir sind jetzt auf einem guten Weg“, sagt Dieter Schmitz, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehr, das mit im Boot ist.

Wann nun endgültig der Deckel auf das „Open-Air-Klo“ kommt, kann im Moment keiner der Beteiligten sagen. Bevor die Koerfer-Grundstücksgesellschaft Bauantrag stellen wird, müssen alle Brandschutzfragen geklärt und abgesegnet sein. Und wenn der Bauantrag genehmigt ist, dann muss umgebaut werden. Geschätzte Dauer: rund einen Monat. Das „Open-Air-Klo“ dürfte somit mindestens bis zum Sommer noch seinen Gestank verbreiten.