Essen. Der Recyclinghof der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) in Altenessen stößt angesichts frühlingshafter Temperaturen an seine Kapazitätsgrenzen – und das hat Folgen für den Öffentlichen Personennahverkehr.
Am vergangenen Samstag staute sich der Anlieferverkehr vor der Einfahrt der Annahmestelle bis hinunter auf die Lierfeldstraße. Wer Gartenabfälle oder Sperrmüll entsorgen wollte, muss viel Geduld mitbringen. Auf der Lierfeldstraße selbst gab es zeitweise kein Durchkommen mehr. Das galt nicht nur für den Durchgangsverkehr zwischen Altenessen und Stoppenberg, auch die Busse der Evag steckten im Stau fest. Die Buslinien 140, 162 und 183 führen über die Lierfeldstraße. Die Verspätung betrug nach Angaben der Evag bis zu 30 Minuten.
Den städtischen Verkehrsbetrieben wie auch den Entsorgungsbetrieben ist das Phänomen bekannt: Mit Beginn der wärmen Jahreszeit entrümpeln viele Bürger Keller und Garagen oder kräusen in ihren Gärten herum. Insbesondere an Samstagen zählen die Entsorgungsbetriebe dann auf ihrem Recyclinghof mehr als sonst durchschnittlich 800 bis 1000 Kunden pro Tag. Dem Andrang begegnet die EBE weitgehend hilflos, räumt Unternehmenssprecherin Bettina Hellenkamp ein.
EBE wird Angebot trotz Nachfrage nicht ausbauen
Die zunächst zweispurige Zufahrt verengt sich vor der Einfahrt auf eine Spur. Der Versuch eines Mitarbeiters des Evag-Verkehrsmanagement, die EBE dazu zu bewegen am Samstag beide Spuren zu öffnen, um das Hineinfahren zu beschleunigen, lief ins Leere. Es dürften sich nicht zu viele Kunden auf dem Hof aufhalten, betont Hellenkamp. „Sonst wird es irgendwann gefährlich.“
Die Sprecherin empfiehlt, die Annahmestelle möglichst am frühen Morgen anzufahren. Die Tore an der Lierfeldstraße stehen an Werktagen ab sieben Uhr offen. Ausbaureserven gibt es laut Hellenkamp auf dem Gelände keine. Womit sich die Frage stellt, ob zwei Recyclinghöfe – einen weiteren gibt es an der Laupendahler Landstraße in Werden – für eine Stadt der Größe Essens nicht allzu knapp bemessen sind. Die EBE will dies nicht kommentieren. Ein Ausbau des Angebotes ist angesichts des Kostendrucks und der aktuellen Spardiskussion bei den städtischen Tochtergesellschaften nicht zu erwarten.