Essen. . Essen ist eine der Metropolen, die in der Endauswahl zur „European Green Capital“ stehen. Die Chancen stehen besser als im vergangenen Jahr.

Es hatte am Mittwochmittag etwas von Auslosung im Fußball-Europapokal: Gespannt schauten die Entscheidungsträger im Essener Rathaus nach Brüssel, zur Europäischen Union, wo die Finalisten für die Wahl zur „Grünen Hauptstadt 2017“ bekannt gegeben wurden. Als die gute Nachricht kam, gab es vor allem im Büro von Umweltdezernentin Simone Raskob etwas Jubel und Applaus: Essen gehört zu den vier Städten, die es in die Endauswahl geschafft haben. Die Konkurrenten sind ‘s-Hertogenbosch, Nijmegen (beide Niederlande) und Umeå (Schweden).

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„Wir sind glücklich, dass wir wieder dabei sind. Es ist eine Anerkennung für die Leistungen der letzten Jahre“, sagt Simone Raskob. Und sie kündigt im Gespräch mit der WAZ selbstbewusst an: „Beim zweiten Mal wollen wir jetzt gewinnen.“ Essen gehörte schon im Juni 2014 zu den fünf Finalisten für den Titel 2016. Allerdings entschied sich die Jury mit hochrangigen Vertretern aus der Europäischen Union in Kopenhagen für Sloweniens Hauptstadt Ljubljana.

Neben Essen gingen damals auch Nijmegen und Umeå leer aus. Dieses Mal blieben von den zwölf Anwärtern nur vier übrig. Die Städte, die zum zweiten Mal antreten, werden aus der Erfahrung der vergangenen Jahre die besten Sieg-Chancen eingeräumt. Es wird also ein Rennen zwischen Nijmegen, Umeå und Essen werden.

Essen will Nachfolger von Hamburg werden

Essen will Hamburg folgen, dem einzigen deutschen Sieger im Jahr 2011. Aktueller Titelträger ist Bristol im Südwesten Englands. Dort präsentieren sich die vier Final-Delegationen am 17. Juni. Und dort wird der Sieger am 18. Juni bekannt gegeben. „Jetzt heißt es, alle Kräfte zu mobilisieren und die Jury von der hohen Lebensqualität in unserer grünen Stadt zu überzeugen“, sagt Oberbürgermeister Reinhard Paß. „Wir werden für den Titel ‘was aufbieten“, ergänzt Simone Raskob, Umweltdezernentin der drittgrünsten Stadt Deutschlands.

Die heimliche Hauptstadt des Ruhrgebiets will unbedingt für ein Jahr grüne Hauptstadt Europas werden. „Es ist eine Dimension kleiner als die Kulturhauptstadt. Aber es ist ein prestigeträchtiger Wettbewerb der EU“, erklärt Petra Thetard, Europabeauftragte der Stadt. Neben dem Prestige attraktiv: Der Titel bringt nicht nur Aufmerksamkeit und Touristen, sondern auch über Projekte EU-Fördergelder in die Gewinnerstadt.