Ljubljana siegt - Essen wird nicht Grüne Hauptstadt Europas
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Kopenhagen/Essen. Die Entscheidung in Kopenhagen ist gefallen: Am Dienstag gab die Jury der Europäischen Union (EU) um 12.40 Uhr bekannt: Im Finale des Wettbewerbs um den Titel “Grüne Hauptstadt Europas“ hat das slowenische Ljubljana sich gegen Essen und drei weitere Mitbewerber durchgesetzt.
Essen wird nicht Grüne Hauptstadt Europas 2016. Am Dienstag gab der slowenische EU-Kommissar für Umwelt, Janez Potočnik, in Kopenhagen bekannt, dass sich im Finale des Wettbewerbs um den Titel "Green Capital" das slowenische Ljubljana gegen Essen und drei weitere Konkurrenten durchgesetzt hat.
Essen stand mit Ljubljana, dem niederländischen Nijmegen, dem norwegischen Oslo und dem schwedischen Umea im Finale des von der Europäischen Union (EU) ausgerichteten Wettbewerbes. Die 280.000-Einwohner-Stadt hatte sich bereits zum vierten Mal um den auch mit Fördergeldern verbundenen Titel beworben.
Große Enttäuschung, aber auch Ansporn
Nach Bekanntgabe der Entscheidung in der Dänischen Königlichen Bibliothek zeigten sich die Mitglieder der von Oberbürgermeister Reinhard Paß und Umweltdezernentin Simone Raskob angeführten Essener Delegation sehr enttäuscht, aber kämpferisch: "Wir sind ins Finale gekommen, das war das Wichtigste", sagte Simone Raskob. "Wir hatten eine tolle Story, leider hat es nicht gereicht." Sie und ihre Kollegen wollen die Niederlage als "Ansporn und Motivation - auch für den Green Capital Award - nehmen".
Eine "großartige Auszeichnung" nannte OB Paß den zweiten Platz von Kopenhagen, der Grünen Hauptstadt Europas 2014. Die weiteren Platzierungen der fünf Final-Teilnehmer gibt die Jury nicht bekannt. Am "Green Capital Award" der EU für das Jahr 2016 hatten sich insgesamt zwölf Städte beteiligt. Möglicherweise werde Essen antreten, um Grüne Hauptstadt Europas 2017 zu werden, so Paß. So oder so: Der SPD-Politiker sieht in der Bewertung der Jury eine Bestätigung der eingeschlagenen Zukunftsstrategie "Essen.2030".
Zeitreise als Bewerbung um den Titel
Am Montag hatte die Essener Delegation der Jury die Ruhrmetropole als Stadt im Wandel präsentiert. "Der Himmel über der Ruhr muss wieder blau werden" – der berühmte Satz von Kanzler Willy Brandt war für die Essener in Kopenhagen Ausgangspunkt einer 45-minütigen Zeitreise, die Landschaftsarchitekt Andreas Kipar so beschrieben hatte: „von schwarz zu grau nach grün“, untermalt von Bildern der Emscher in schwarz-weiß, als der Fluss in der rasant wachsenden Industriestadt zur Kloake wurde, und von farbenfrohen Aufnahmen des dahin plätschernden Borbecker Mühlenbachs.
Die Essener hatten unter anderem mit Klimaschutzprojekten, modernem Städtebau, neuen Verkehrsplanungskonzepten und dem Natur-Schwimmen in Baldeneysee und Ruhr punkten wollen.
In Kopenhagen vertraten die Stadt neben Oberbürgermeister Reinhard Paß, Umwelt- und Baudezernentin Simone Raskob, Martina Oldengott (Emschergenossenschaft), Petra Thetard (Europabeauftragte), Julia Trippler (Grün und Gruga), Andreas Kipar (Kipar Landschaftsarchitekten), Sebastian Peter (Bäcker Peter), Nils Hoffmann (Via Verkehrsgenossenschaft), Matthias Sinn (Amtsleiter Umweltamt), Angelika Siepmann, Michael Mühlenkamp (beide Umweltamt) sowie Jens Geier (Mitglied des Europäischen Parlaments).
Grüne Hauptstadt - so will Essen punkten
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Die Jury des "Green Capital Awards" setzt sich aus Vertretern der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments, des Ausschusses der Regionen, der Europäischen Umweltagentur, des Internationalen Rates für Lokale Umweltinitiativen (ICLEI), des Büros des Covenant of Mayors und des Europäischen Umweltbüros zusammen.
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