Essen. . Die amtierenden Vorstände Hermann Marth und Jolanta Nölle erhielten Zuspruch bei der Bürger-Dialog-Veranstaltung im Essener Norden
In der Personaldebatte um die Führungsspitze der Stiftung Zollverein erhielten die amtierenden Vorstände Hermann Marth und Jolanta Nölle gestern Rückendeckung der „Katernberg-Konferenz“. Stellvertretend für die Veranstalter der 42. Auflage der Bürger-Dialogveranstaltung warb der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Katernberg, Johannes Maas, für personelle Kontinuität. Die Zusammenarbeit sei noch nie so gut gewesen wie heute. „Das lassen wir uns nicht kaputt machen“, so Maas wörtlich.
Wie berichtet, pocht die Landesregierung auf einen Neuanfang im Vorstand. Inzwischen deutet einiges darauf hin, dass Hermann Marth die derzeitige Kulturdezernentin beim Landschaftsverband Rheinland, Milena Karabaic, zur Seite gestellt werden könnte. Marth selbst wollte sich gestern auf der „Katernberg-Konferenz“ zu den Personalfragen nicht äußern. Sein Ausblick auf die zu erwartende Entwicklung des Welterbes Zollverein dürfte der eine oder andere unter den rund 100 Zuhörern als persönliche Bewerbung des Stiftungsvorsitzenden verstanden haben. Marth geht demnach davon aus, dass bis zum Jahr 2020 auf Zollverein 1000 neue Arbeitsplätze entstehen werden.
Nicht weniger als 150 Millionen Euro würden in den kommenden Jahren in Gebäuden investiert. Der Stiftungschef nannte nicht nur die geplante Hauptverwaltung der RAG für 250 Beschäftigte und den Neubau der Folkwang Hochschule für 600 Studierende des Fachbereichs Design. Das Kammgebäude im Schatten der Koksöfen werde umgebaut und erweitert, mit dem Deutschen Kinderschutzbund verhandelt die Stiftung über den Bau eines Jugendzentrums mit angeschlossener Kindertagesstätte auf Schacht 1/2/8. Marth zur aktuellen Entwicklung auf Zollverein: „Da ist viel Dynamik drin.“ Vielversprechende Gespräche gebe es auch über die lange angekündigte „normale und bezahlbare Gastronomie“ in Halle 4 auf Schacht XII. Wer Appetit bekommt, muss sich noch gedulden. Als Eröffnungstermin nannte Marth Anfang 2017.