Essen. Frauen verdienen laut Statistikern 22 Prozent weniger Geld als Männer. Beim Equal Pay Day wird auf die ungleiche Bezahlung aufmerksam gemacht.
Wenn am Freitag, 19. März, um 13.30 Uhr auf dem Kennedy-Platz viele Frauen dutzende rote Luftballons in den Himmel steigen lassen, dann ist das symbolisch gemeint. Denn am liebsten würden sie in die Luft gehen. Vor Ärger wohlgemerkt. Denn am Freitag ist der internationale „Equal Pay Day“, der jährlich an die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen erinnert. Mit ihrer Luftballon-Aktion will das Essener Frauenbündnis deshalb ein Zeichen des Protestes gegen diese Lohnlücke setzen.
Der „Equal Pay Day“ markiert den Zeitpunkt, wie viele Tage die Frauen im Jahr länger arbeiten müssen, um auf die gleiche Bezahlung wie Männer zu kommen. In diesem Jahr sind es 79 Tage. Statistiker haben ausgerechnet, dass Frauen fast 22 Prozent weniger im Portemonnaie haben als Männer.
Unternehmensverband kritisiert statistische Zahlen
Aber auch an anderen Orten in Essen erinnern Frauen an den Tag und klären Passanten auf. Der Business Woman Club Essen, ein Frauennetzwerk, wird am Freitag ab 15.30 Uhr vor dem DM-Markt in Rüttenscheid einen Informationsstand aufbauen und rote Taschen verteilen. Einen Tag später, am Samstag, bieten die Essener CDU-Sozialpolitiker (CDA) von 11 bis 15 Uhr auf der Kettwiger Straße einen Info-Stand an.
Der Essener Unternehmensverband (EUV) kritisierte die statistischen Zahlen. Es werde damit absichtlich der – falsche – Eindruck erweckt, als werde für die gleiche Arbeit unterschiedlich bezahlt: Die ungeklärte Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen betrage in Wahrheit unter zwei Prozent. „Die weiteren 20 Prozent beruhen allein auf der unterschiedlichen Berufswahl von Frauen und Männern, der höheren Teilzeitquote und längeren beruflichen Auszeiten bei Frauen“, so EUV-Geschäftsführer Ulrich Kanders.