Essen. Als unschuldig hatte der 29 Jahre alte Busfahrer sich bezeichnet. Doch das Gericht verurteilte ihn wegen Vergewaltigung und ließ ihn im Saal verhaften.
Bestritten hatte er die Tat, wollte nicht der Vergewaltiger einer 35-Jährigen sein. Doch als am Dienstag während der Urteilsberatung drei Wachtmeister im Saal auftauchten, war klar, dass die VII. Strafkammer dem 29 Jahre alten Essener nicht glaubte. Zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis, weit mehr als Staatsanwalt und Opfer-Anwalt gefordert hatten, verurteilte sie ihn und ließ ihn direkt im Saal wegen Fluchtgefahr verhaften und ins Gefängnis abführen.
Busfahrer drohte in der Neujahrsnacht mit dem Tod
Die junge Frau leidet noch heute unter den Folgen der Tat. In der Neujahrsnacht 2014 war sie morgens gegen drei Uhr mit dem Nachtexpress nach Hause gefahren. Als sie in Huttrop ausstieg, tippte sie ein Mann von hinten an, zog sie sofort auf eine Wiese. Dort bedrohte er sie mit dem Tod, zwang sie zu sexuellen Handlungen. Als er danach weitere Taten ankündigte, gelang ihr die Flucht. Passanten halfen ihr.
An ihrer Tatschilderung hatte das Gericht nach der laut Richter Nils Feldhaus „vollends glaubhaften Aussage“ keinen Zweifel. Bei der Tätersuche hatte sie allerdings nicht mithelfen können. Überführt wurde der 29 Jahre alte Busfahrer, Vater eines kleinen Kindes und nur geringfügig vorbestraft, weil seine DNA in der polizeilichen Datenbank gespeichert war.