Essen. Der Essener Lenny Lennackers ist Teilnehmer der Sat.1-Sendung „Newtopia“ - und ein Jahr lang von Familie, Freundin und dem Lieblingsklub RWE getrennt.

Am Montagabend war Premiere für das „größte TV-Experiment aller Zeiten“, wie der Privatsender Sat.1 bekannt vollmundig wirbt. Auch am Dienstag schauten wieder Millionen Zuschauer bei „Newtopia“ zu. Und einige Altendorfer dürften einen Nachbarn und Bekannten im besonderen Format erkannt haben: Der 29-jährige Lenny Lennackers spielt eine der 15 Hauptrollen.

Das Konzept des ungewöhnlichen TV-Formats ist so einfach wie aufwändig: Acht Frauen und sieben Männer leben ein Jahr lang auf einem Stück Land samt einer kargen Wohnscheune nahe Berlin und sollen sich dort eine neue Existenz aufbauen. Mit etwas Startgeld, landwirtschaftlicher Grundversorgung und einer Strategie, die die Teilnehmer entwickeln müssen. Montag bis Freitag sendet Sat.1 ab 19 Uhr je eine Stunde aus der Gesellschaft, die dort heranwächst.

Eine besondere Herausforderung

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Mittendrin, als einer der 15 Auserwählten in „Newtopia“, die sich selbst Pioniere nennen, ist der Essener Lenny Lennackers. Der bringt als ausgebildeter Handelsassistent, Wirtschaftspädagogik-Student und Verwalter der Fachschaftskasse an der Uni schon mal Grundkenntnisse mit, um den Laden finanziell zum Laufen zu bringen. „Mein Newtopia ist ein Ort, in dem die Menschen anpacken. Ich bin ein ehrgeiziger Typ, will mit den begrenzten Mitteln möglichst viel erreichen“, sagt Lennackers.

Für den Altendorfer eine besondere Herausforderung: „Ich werde mit Menschen zu tun haben, denen ich im wirklichen Leben aus dem Weg gegangen wäre“, sagt der 29-Jährige. Lennackers hält sich für harmoniebedürftig, mag gute Gespräche und „will mal in den Arm genommen werden: Wenn ich das nicht habe, könnte es schwierig werden.“

„Ich will diese Grenzerfahrung machen“

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Die 15 Newtopia-Pioniere arbeiten nicht nur eng zusammen, sie stehen auch in einer Konkurrenzsituation: Immer wieder werden Teilnehmer herausgewählt. Lenny Lennackers will bis Ende im Februar 2016 dabei sein. „Ich will diese Grenzerfahrung machen.“

Dafür muss er auf Einiges verzichten: Auf seinen Lieblingsplatz in Essen, den Krupp-Park. Denn die Teilnehmer können zwar Geschäfte machen und Handel treiben, dürfen das Gelände aber nicht verlassen. Damit kann er auch keine Spiele seines Lieblingsklubs RWE besuchen. „Ich gehe gerne ins Stadion. Hoffentlich steigen die Jungs auch ohne mich auf.“ Seinen 30. Geburtstag wird der Student wohl fern von Familie und Freundin Sarah feiern müssen. Kontakt zu Freunden und zur Familie ist während des TV-Experiments nämlich auch untersagt.