Essen. Blitzmarathon, Handy am Steuer, Alkohol am Fahrradlenker: Um Sicherheit im Straßenverkehr geht es beim WAZ-Polizei-Forum. 100 Leser sind eingeladen.
Wann Radfahrer den Führerschein verlieren, welche Wirkung Smartphones am Steuer haben, in welchen Fällen schon 0,3 Promille zum Straftatbestand werden und warum der Blitzmarathon im Kampf gegen Raser wichtig ist: Das sind einige der Themen, über die Verkehrsexperten beim WAZ-Polizei-Forum am 11. März sprechen und Gästen Rede und Antwort stehen. „Sicherheit im Straßenverkehr“, heißt es an dem Abend, zu dem 100 Leser ins Polizeipräsidium eingeladen sind.
In Essen hat im Vorjahr nicht nur die Zahl der Verkehrsunfälle zugenommen, es sind dabei auch mehr Menschen verletzt worden. 1738 Personen verunglückten, das sind 186 mehr als 2013.
Allein die Zahl der betroffenen Fußgänger stieg in Essen um fast zwölf Prozent auf 378, während sie in NRW sank (-0,2 %). Zugenommen hat die Zahl der Verunglückten bei Kindern sowie jungen Erwachsenen – am stärksten jedoch bei Senioren (+15,3%), vor allem dann, wenn sie zu Fuß unterwegs waren (siehe Grafik).
Aufklärung, wo Gefahren lauern
Beim WAZ-Polizei-Forum werden die Verkehrsexperten daher aufklären, wo Gefahren lauern, wie sich etwa Fußgänger und Radfahrer schützen und verhalten sollten. Von 268 verunglückten Radfahrern haben 116 den Unfall verursacht. Bei den Fußgängern war es ein Viertel (84 Fußgänger).
Anmeldungen zum WAZ-Polizei-Forum
Das WAZ-Polizei-Forum zum Thema Sicherheit im Straßenverkehr findet am Mittwoch, 11. März, in der Zeit von 18 bis 20 Uhr, statt. Ort: Polizeipräsidium, Büscherstraße 2-6 in Rüttenscheid. Es moderieren an dem Abend Polizei-Sprecherin Tanja Horn und WAZ-Redakteurin Dominika Sagan.
Das Forum ist für Besucher kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich und ab sofort möglich unter: 0800 60 60 710. Der Anruf ist gebührenfrei.
Manfred Schröder, Leiter der Verkehrsinspektion 1, wird zunächst einen Blick auf die Fakten werfen. Er ist an seinem Arbeitsplatz unter anderem verantwortlich für Verkehrsüberwachung, Unfallprävention, Opferschutz und die Bekämpfung der Hauptunfallursachen. Geschwindigkeit ist eine davon. Daher wird der Erste Polizeihauptkommissar das Thema Blitzmarathon aufgreifen. Es ist die alljährliche Aktion, bei der die Beamten das Tempo auf Essens Straßen 24 Stunden kontrollieren. Wie sich überhöhte Geschwindigkeit beim Unfall auswirkt, will der Kommissar auch mit einem eindrucksvollen und emotionalen Kurzfilm zeigen, den die Polizei regelmäßig zur Präventionsarbeit vor allem mit Jugendlichen nutzt. Es gelte, Bewusstsein für diese Gefahr zu wecken – Folgen aufzuzeigen.
Weiteres Thema, das die Polizei derzeit beschäftigt: Handynutzung am Steuer, aber ebenso auf dem Rad und bei Fußgängern. Was viele nicht wissen: „Wer mit dem Smartphone am Ohr fährt, verhält sich so wie ein Verkehrsteilnehmer mit 1,1 Promille“, sagt Wilhelm Aufmhof.
Der Polizeihauptkommissar bietet unter anderem Radkurse für Senioren an und bereitet sie auf den Straßenverkehr vor. Er wird beim Forum auch erläutern, wie sich ein Unfall ohne Helm auswirkt: „Zwei Drittel der Stürze enden mit schweren Kopfverletzungen.“ Schwerpunkte bei seiner Arbeit sind zudem E-Bikes und Pedelecs. Zu brenzligen Situationen kommt es mit diesen, sagt er, wenn die Fahrer Geschwindigkeit, Handy am Ohr oder Alkohol unterschätzen.
Beispiele aus der Verkehrsunfallstatistik 2014 für Essen