Essen. . Seit dem Ausbau der Bundesstraße B 227 zur Autobahn hat sich der Autoverkehr mehr als verdreifacht und auch das Tempo ist höher. Nun sollen in Essen-Kupferdreh neue Lärmschutzwände gebaut werden.
Gute Nachrichten für alle Anwohner der A 44 im Essener Süden: Um die Bürger in Kupferdreh, Byfang und Heisingen besser vor dem stetig wachsenden Verkehrslärm zu schützen, plant der Landesbetrieb Straßen NRW den Bau neuer Lärmschutzwände. Ende kommenden Jahres könnten die Arbeiten beginnen, zwischen den Anschlussstellen Essen-Kupferdreh und Essen-Überruhr würden die heutigen Schutzwände durch höhere Bauwerke ersetzt. Dies bestätigte Ahmed Karroum, Leiter der Bauabteilung in der Regionalniederlassung Ruhr des Landesbetriebes, auf Anfrage der WAZ.
Laut Karroum trägt Straßen NRW damit dem erklärten Willen des Bundes Rechnung, den Lärmschutz entlang von Autobahnen zu verbessern und den dort wohnenden Menschen das Leben zu erleichtern. An der A 44 reagiert der Straßenbaulastträger auf eine nicht zu überhörende Lärmbelastung.
31 500 Fahrzeuge pro Tag
Zur Erinnerung: Bis zum Jahr 2005 endete die damalige, bereits autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße B 227n in Dilldorf unmittelbar vor der Stadtgrenze nach Velbert. Seit dem Ausbau durchs Asbachtal und dem Anschluss an die A 535 Richtung Wuppertal hat sich das Verkehrsaufkommen mehr als verdreifacht, laut Straßen NRW auf 31 500 Fahrzeuge pro Tag. Diese Zahl dürfte noch einmal steigen, wenn der A 44-Lückenschluss zwischen Velbert und Ratingen-Ost fertig ist - derzeit geplant für 2018.
Für Unverständnis und Unmut sorgte vor Ort zudem die Entscheidung der Bezirksregierung mit der Höherstufung der B 227n zur Autobahn A 44 im Jahr 2012 auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit anzuheben von 80 auf 100 km/h. Begründung: Die Streckenführung ließe dies sehr wohl zu.
Verbesserung des Lärmschutzes sei „längst überfällig“
Nicht nur für den Kupferdreher CDU-Ratsherrn Dirk Kalweit sind all dies gute Gründe, endlich mehr gegen den Verkehrslärm zu tun. Die Verbesserung des Lärmschutzes nennt Kalweit „längst überfällig“. Bislang sei die steigende Belastung von den übergeordneten Behörden jedoch leider als „subjektive Wahrnehmung“ abgetan worden.
Der Wind hat sich offenbar gedreht. Die Ergebnisse der lärmtechnischen Untersuchung ließen eine Sanierung im Bestand sehr wohl zu, erklärt Ahmed Karroum und zeigt sich optimistisch, dass der Bund das auch finanzieren wird. Laut Karroum geht es allein um den Bau neuer Lärmschutzwände. Denn das Aufbringen von Flüsterasphalt scheidet aus technischen Gründen aus. Bei der A 44 in Kupferdreh handelt es sich um ein Brückenbauwerk. Die Gefahr wäre groß, dass Feuchtigkeit und Streusalz durch den offenporigen Asphalt dringt.
Fraglich sei allerdings, ob die aufgeständerte Autobahn durchgehend höhere Lärmschutzwände trägt, was weniger eine Frage des Gewichtes ist als die der Windlast, der die Wände ausgesetzt werden. Die Statik wird derzeit berechnet. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Straßen NRW beim geplanten Lärmschutz „abspecken“ muss.