Essen. Seit Juni 2013 war das Schwimmzentrum Oststadt in Essen-Freisenbruch geschlossen: Am Montag, 2. Februar, präsentiert es sich mit moderner Technik und neuer Optik.
Am nächsten Montag um 6.30 Uhr ist es soweit, und Badbetriebsleiter Michael Bach hat keinen Zweifel, dass es einen Ansturm geben wird aufs sanierte Schwimmzentrum Oststadt. „Wir hatten anderthalb Jahre geschlossen, da sind die Leute neugierig, was hier passiert ist.“
Schon jetzt zu sehen ist die neue rostrote Fassade mit dem vorgerückten Eingang. „Das Bad ist ein echter Hingucker“, sagt Bach. „Vor der Sanierung war das Gebäude schmuddelig-weiß und mancher hat es von der Straße aus glatt übersehen.“ Nun macht der Schriftzug über dem Eingang deutlich, dass hier neben dem Schwimmbad auch das Sport- und Gesundheitszentrum des MTG Horst sitzt: „Bad und Sport Oststadt“ steht da.
Auch innen hat sich optisch viel getan: Während das gedeckte Rostrot in den Vereinsräumen vorherrscht, hat sich der Schwimmbereich in ein frisches Mai-Grün gekleidet, in der Schwimmhalle sind beide Farben kombiniert.
Geschrumpftes Herzstück
Die Gesamtkosten von 5,1 Millionen Euro sind freilich nicht in bloße Schönheitsreparaturen geflossen, stellt Bernd Hoffacker, Projektleiter bei den Sport- und Bäderbetrieben, klar. Fliesen, Boden und Beleuchtung wurden ersetzt, Decke und Dach erneuert; auf dem Dach wurde eine Solar-Heizung angebracht, die im Sommer das zum Zentrum gehörende Freibad beheizt. Der Boden im Duschraum wurde aufwendig so modelliert, dass das Wasser leichter abfließt.
Für Besucher unsichtbar ist die neue technische Ausstattung, auf die 1,6 Millionen Euro des Budgets entfallen: Chloranlage, Heizung, Lüftung und – Herzstück des Bades – die Wasseraufbereitungsanlage. Die Lüftung wird 30 Prozent weniger Energie benötigen. Außerden gewann man Platz für Personalräume, weil die Anlage kleiner ist als der marode Vorgänger.
Bad und Sport Oststadt
Gut gelungene Umgestaltung
Dass die veranschlagten Kosten von 4,4 Millionen Euro auf rund fünf Millionen stiegen, liege an Schadstoff-Funden und der damit verbundenen Beseitigung etwa von Asbest, so Hoffacker. Auch habe mancher Plan des fast 40 Jahre alten Bades nicht der Realität entsprochen: Umplanungen wurden nötig. Dafür hat man sich Vieles, was nicht zwingend war, versagt: So wurden alte, weiße Spinde in den grünen Umkleidebereich integriert. Und das Freibad behält noch die alte Technik. Erneuert wurde dagegen das Babybecken, weil es nicht mehr der Norm entsprach. Geld nahm auch man für den behindertengerechten Umbau in die Hand: vom Aufzug bis zur Dusche. Vermissen wird mancher Badegast wohl den Schwimmkanal ins Außenbecken – an seiner Stelle entstand ein Sportraum, über den sich der MTG Horst freut.
Michael Bach, der 1980 als Schwimmmeistergehilfe im Oststadt-Bad begann, ist jedenfalls sicher, dass die Besucherzahlen, die 2012 bei 120.000 lagen, jetzt steigen werden. Und zwar nicht nur, weil das Bad am Südpark geschlossen hat. Die Umgestaltung sei einfach gut gelungen; und dafür, dass alles erstrahlt, sorgen er und sein Team am Wochenende: Dann rücken alle zur Grundreinigung an.