Essen. Im vergangenen Jahr sammelte das Bad am Südpark in Kray bei vielen Essenern Sympathiepunkte: Da kamen die Mitarbeiter zwischen den Jahren und ermöglichten weihnachtlichen Badespaß. In diesem Jahr müssen nun Personal und Stammgäste Abschied nehmen – für immer.
Wenn sich die städtischen Bäder an diesem Freitag in die Weihnachtsferien verabschieden, werden im Südpark in Kray Tränen fließen: Das kleine Familienbad geht nicht in Urlaub, sondern vom Netz.
Beschlossen ist das schon lange, schmerzlich ist es für die Stammgäste trotzdem. Das Bad, das vom Essener Sportbund (Espo) betrieben wurde, hatte noch eine Schonfrist, so lange das Schwimmzentrum Oststadt geschlossen ist. Dessen Sanierung wird im Februar – mit halbjähriger Verspätung – abgeschlossen sein. Den Kursbetrieb im Bad am Südpark hatte der Espo schon im Sommer eingestellt, seither legte man beim Betrieb des Bades drauf; darum wird nun der Stöpsel gezogen. Zuvor darf am Freitag noch zweimal gebadet (7.30 bis 9.30 und 15 bis 16.45 Uhr) und einmal gefeiert werden: Ab 18 Uhr kommen Personal und Badegäste zum Abschiedsfest „mit Weihnachtsgebäck und Tränen“ zusammen, wie ein Mitarbeiter formuliert.
Auch der frühere Badleiter Wolfgang Schuh wird erwartet, der inzwischen im Nord-Ost-Bad arbeitet. 2013 sammelten er und sein Team viele Sympathiepunkte, weil sie ihr Bad genau wie das Rüttenscheider Schwimmzentrum zwischen den Jahren öffneten.
Bäder sind zwischen den Jahren geschlossen
In diesem Jahr werden sich Familien und Sportschwimmer nur in Rüttenscheid austoben können, alle anderen Bäder sind vom 22. Dezember bis 1. Januar geschlossen. Das Schwimmzentrum öffnet von Samstag, 27., bis Dienstag, 30. Dezember, jeweils von 8 bis 15 Uhr. An Silvester und Neujahr wird auch hier pausiert, am Freitag, 2. Januar, ist wieder regulär geöffnet (6.30- 21.45 h).
Erst im vergangenen Jahr war das Rüttenscheider Bad von den städtischen Betriebsferien ausgenommen worden: Zuvor hatten sich viele Eltern beklagt, dass es in Essen ausgerechnet in den Ferien kein Badeangebot gibt und man auf teure Spaßbäder in Nachbarstädten ausweichen müsse. Oberbürgermeister Reinhard Paß selbst hatte am Ende das kleine Weihnachtswunder bewirkt. Diesmal entschied man sich von vornherein für die bürgerfreundliche Lösung.
Bleibt nur die Frage, warum das Schwimmzentrum Montag/Dienstag, 22./23. Dezember nicht öffnet: „Montags ist das Bad immer zu. Also wäre vor der Feiertagen nur der Dienstag geblieben“, sagt Michael Ruhl von den Sport- und Bäderbetrieben. „Da bieten wir lieber vier Tage am Stück nach Weihnachten an.“