Essen. . Trotz heftigen Schneefalls: Sechs neue Kirschbäume stehen seit dem Wochenende im Grugapark Essen. Der Pfingststurm „Ela“ zerstörte hier allein 350 Bäume.

Der heftige Schneefall hinderte sie nicht daran, endlich die ersten Bäume nach Ela im Grugapark in den Boden zu bringen: Stiftungsmitglieder und Vertreter von Grün und Gruga griffen mit Bürgern zu Schüppen und pflanzten am Samstag sechs Kirschbäume. Immerhin zerstörte der Pfingststurm allein hier im Park etwa 350 Bäume.

Es folgte ein Spendenaufruf und eine riesige Bereitschaft der Bürger: Bis heute sind beim Stiftungsverein Grugapark rund 200.000 Euro eingegangen. Knapp 80.000 Euro davon stammen von 800 Einzelspendern. Diese Privatspenden verdoppelte Landesumweltminister Johannes Remmel dann. Hinzu kommen Firmenspenden und Geld, das direkt beim Grugapark einging: etwa 55.000 Euro, ebenfalls inklusive der Verdopplung, sagt Gruga-Sprecher Eckhard Spengler: „Weitere Zuwendungen sind angekündigt.“ Weitere Bäume sind längst ausgesucht. „In den kommenden Wochen kommen Raritäten aus einer Hamburger Baumschule, die eben einen botanischen Garten wie unseren ausmachen.“ Mit einem Riesentransporter werden unter anderem Taschentuchbäume angeliefert. Dafür sind schon an vielen Stellen im Park große Löcher in die Erde geschaufelt worden: „Die Bäume sind bereits mehrere Meter hoch. Schließlich wollen wir Ersatz schaffen, von dem die jetzige Generation schon etwas hat.“ Dazu gehören etwa Baumoleander, Lederhülsenbaum, Tulpenbaum, Hopfenbuche, Amberbaum, Götterbaum oder Trompetenbaum, zählt Spengler auf, worauf sich Parkbesucher künftig freuen können.

Bürger spendeten bis zu 5000 Euro

Bis Ende Januar sollen 24 Großbäume gepflanzt werden. Rund 150 weitere folgen bis ins Jahr 2016. So wird also die Zahl der Bäume nicht exakt ersetzt, stattdessen sollen entstandene Sichtachsen wie die über die Dahlienarena hinweg Richtung Turm bestehen bleiben. Zudem fiel die Entscheidung für weniger Bäume zugunsten der teureren Raritäten.

Die Beträge, die einzelne Bürger hierfür spendeten, lagen zwischen 2,50 bis 5000 Euro, das hat Ulrike Streich vom Stiftungsverein Grugapark ausgewertet. Es habe gar Angehörige Verstorbener gegeben, die statt Kränzen um Baumspenden baten. Zudem gingen unzählige Botschaften mit den Geldbeträgen bei ihnen ein: „Kopf hoch“ oder „Es ist so traurig“ bis zur Entschuldigung: „Bin Student, kann leider nicht mehr spenden.“ Es gab auch Anfragen wie die der Großeltern, die ihren Baum gern mit einem Schild und dem Hinweis „Für unseren Enkel“ versehen hätten. „Wir hätten diese Wünsche nach Plaketten gern erfüllt“, sagt Ulrike Streich. Allein wegen der Anzahl an Spendern sei ihnen das nun nicht möglich: „Wir sind einfach überrollt worden.“