Essen. Die Spendenbereitschaft der Bürger erbrachte über 180 000 Euro, die „Ela“-Schäden können damit in einer großen Nachpflanz-Aktion behoben werden. Manche Lücke ist aber durchaus willkommen.

Manchmal ist so ein Sturm sogar ganz nützlich: An einer Stelle am Hauptrundweg des Grugaparks hat der Fall einiger Bäume eine Aussicht auf den Grugaturm gezaubert, die ein Gartenarchitekt des 19. Jahrhunderts nicht schöner hinbekommen hätte. „Da werden wir nur am Rand etwas nachpflanzen“, sagt Park-Leiter Thomas Hanster, der die neue Blickachse erhalten will.

Auch da, wo die Gruga im Laufe der Jahre arg verwaldete, sollen die von Ela geschaffenen Tatsachen bleiben. 180 der 350 zerstörten Bäume will der Gruga-Betrieb aber ersetzen, und dank vieler Bürgerspenden und eines Zuschusses aus dem NRW-Umweltministerium stehen dem Park dafür nun über 180.000 Euro zur Verfügung. Eine respektable Summe, die in diesem und im nächsten Winter fürs Nachpflanzen genutzt werden soll.

Teuerste Neuerwerbung ist ein Amberbaum für 5000 Euro

Die Fachleute arbeiten dabei nicht nur mit kleinen Setzlingen, sondern auch mit halb ausgewachsenen Gesellen, die dann allerdings ihren Preis haben. So wird eine zehn Meter hohe Zeder von einer Hamburger Baumschule nach Rüttenscheid gekarrt. Das teuerste Stück ist aber ein großer Amberbaum, der allein rund 5000 Euro gekostet hat.

Hanster will die Chance nutzen, „die Vielfalt des Grugaparks zu erhalten und zu erweitern“. Ersetzt werden daher weniger Buchen und andere Massenbäume als vielmehr seltene Arten wie Trompeter- oder Storaxbaum, schließlich sei die Gruga ein botanischer Lehr- und Schaugarten. Geachtet werde aber auch auf ästhetische Elemente, die dem „Normal-Besucher“ vermutlich wichtiger sind: die passende herbstliche Färbung, der repräsentative Standort und ein harmonisches Erscheinungsbild der gesamten Park-Landschaft.

Lücken der Kirschbaumallee sollen als erstes geschlossen werden

Möglich wurde die großzügige und wertige Nachpflanzung nur, weil unzählige Privatspender und gewerbliche Sponsoren der Stiftung Grugapark fast 75.000 Euro und der Gruga-Verwaltung direkt noch einmal 47.000 Euro anvertrauten. „Wenn es das Wetter zulässt, wollen wir uns bei diesen Menschen am 24. Januar bedanken“, sagt Stiftungsvorsitzender Oliver Scheytt. Dann sollen die sturmbedingten Lücken der Kirschbaumallee zwischen dem Restaurant „Landhaus“ und der Tummelwiese in Anwesenheit der Spender mit Neupflanzungen geschlossen werden.

Hanster kündigte allerdings auch an, dass im Park noch einige Bäume fallen werden, „die zwar standsicher sind, aber dennoch nicht mehr zu retten“. Zu stark habe Ela an ihnen gezaust. Zudem will die Gruga bald auch die letzten kleineren baulichen Sturmschäden beseitigen, etwa das Geländer der Steg-Terrasse am Margarethensee. Die Park-Bauten seien insgesamt äußerst glimpflich davon gekommen, betont Hanster. Nicht auszudenken, wenn etwa ein großer Baum in die gläsernen Pflanzenschauhäuser gestürzt wäre.