Essen. Wegen steigender Flüchtlingszahlen denkt Essens Sozialdezernent darüber nach, die Behelfseinrichtungen in ehemaligen Schulen länger zu nutzen.
Die städtische Prognose, dass angesichts bundesweit steigender Flüchtlingszahlen in diesem Jahr weitere fast 1500 Asylbewerber nach Essen kommen werden, sorgt für Unruhe vor Ort. So werfen die Anwohner der früheren Walter-Pleitgen-Schule in Essen-Frintrop, die im Herbst 2013 als vorübergehende Behelfseinrichtung eröffnet wurde, der Stadt vor, sich nicht an ihre Zusagen zu halten.
Hintergrund ist eine Äußerung von Sozialdezernent Peter Renzel, der am Freitag erklärt hatte, die Stadt müsse fast 1000 neue Plätze in Asylunterkünften schaffen – es sei denn, man nehme die Behelfseinrichtungen in alten Schulgebäuden nicht wie geplant vom Netz. Dann, so Renzel, fehlten der Stadt nur 400 Plätze.
Bürger fühlen sich hintergangen
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Anwohner hängten daraufhin am Samstag an der Walter-Pleitgen-Schule ein Banner mit dem Slogan „Stadt Essen hintergeht Frintroper Bürger“ auf. „Wir wurden daraufhin von einem Nachbarn als Nazis beschimpft und riefen die Polizei“, sagt Wolfgang Röttges, der mit seiner Bürgerinitiative gegen die Unterkunft kämpft.
Die Polizei legte den Streit bei: Der Nachbar entschuldigte sich, die Aktivisten hängten das Plakat ab. Der Protest habe sich damit jedoch nicht erledigt, sagt Röttges: „Politik und Verwaltung haben sich wieder nicht an ihre Versprechen gehalten.“ (wan)